Burghausen
Teuerstes Bild der Welt? Oberbayer mittendrin im Krimi um Da Vinci

09.02.2019 | Stand 20.09.2023, 2:59 Uhr

Auch ihn begleitet die Madonna seit drei Jahrzehnten: Anwalt Hubert Starflinger vertritt den einstigen Sprint-Star Armin Hary, dem in erster Instanz die Eigentumsrechte zugesprochen wurden. −Foto: Schönstetter

Da Vinci oder nicht? Seit 30 Jahren dauert der Streit um das vielleicht teuerste Bild der Welt. Mittendrin: ein Anwalt aus Burghausen (Landkreis Altötting).

Es wäre das teuerste Bild der Welt: eine zarte Madonna, das Gesicht sanft, hat sie doch gerade erfahren, dass sie jungfräulich den Sohn Gottes gebären wird. 105 x 82 Zentimeter, in Öl auf Pappelholz gemalt, entstanden um 1500: die Verkündigungsmadonna. Das wiederentdeckte Madonnenbildnis könnte mehr als 450 Millionen Euro wert sein – wenn es tatsächlich von Leonardo da Vinci ist.

Doch ob das Bild ein echter Leonardo ist, weiß bis heute niemand. Denn es ist Gegenstand eines nun schon drei Jahrzehnte dauernden Streits um die Eigentumsrechte. Dieser ist prominent besetzt: Die ehemalige Sprintlegende Armin Hary und der frühere Münchner Galerist Ingo Bubenik, für den das Bild Lebenswerk und Tragödie gleichermaßen darstellt, streiten um die Eigentumsrechte. Und dann ist da noch der Burghauser Anwalt Hubert Starflinger, der Hary seit Beginn seiner Anwaltskarriere in dem Fall vertritt. Aktuell stehen sich die Parteien vor dem Oberlandesgericht München gegenüber. In erster Instanz hatte Hary 2017 in Ingolstadt gewonnen.

"Natürlich wünsche ich mir sehr, dass es jetzt ein Ende hat", sagt Hubert Starflinger. Beide Streitparteien sind mittlerweile über 80 Jahre alt, und der Kunstmarkt brennt darauf, dieses Bild endlich zu analysieren und in den Verkauf zu geben. Doch die Geschichte des Bildes ist so verworren, dass sich selbst Gerichte schwer tun zu entscheiden, wer über das Bild verfügen darf.

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