Pilsting
Förderantrag für Geh- und Radweg

21.09.2021 | Stand 20.09.2023, 2:53 Uhr
Christian Melis

Eine abgesenkte Überquerungshilfe ist auf dem Abfahrtsast der Staatsstraße zur B20 bereits integriert und kann für den neuen Geh- und Radweg genutzt werden. −Foto: C. Melis

Pilsting. Zwischen Pilsting und Ganacker soll ein Geh- und Radweg entstehen. Mit dem Vorhaben hat sich der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend in der Schulaula beschäftigt. Das Vorhaben war schon 2014 angestoßen worden. Doch weil eine Querung der Bundesstraße kein einfaches Unterfangen ist, ist es wieder eingeschlafen. Zwischenzeitlich ist der Verkehrsast von der Staatsstraße 2074 zur Bundesstraße erneuert worden und auch schon eine Überquerungshilfe entstanden, die für den Weg genutzt werden kann. Die Gemeinde stellt nun einen Förderantrag für den Bau.

Peter Obergrußberger von der Ingenieurgesellschaft OBW Landau stellte die Planungen in der Marktratssitzung vor. Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt hätten verdeutlicht, dass mit einem dreispurigen Ausbau der B20 eine Geh- und Radwegbrücke in 20 Jahren wieder entfernt hätte werden müssen, "weil’s nicht passt".

Doch es gibt eine kostengünstige Alternative. Dabei wird der Geh- und Radweg vom bestehenden Wirtschaftsweg entlang der Staatsstraße an diese herangeführt und die Brücke parallel überquert – deutlich getrennt von der Straße. Auf der Brücke schützen ein erhöhtes Geländer und eine Leitplanke die Passanten und Radler. Die vorgeschriebene Breite wird zwar nicht ganz erreicht, die Situation sei aber deutlich besser als vorher, so Obergrußberger. Von Ganacker zur B20 und von der Bundesstraße bis Pilsting werden überwiegend bestehende Feld- und Wirtschaftswege für die Trassenführung genutzt.
Erreicht wird eine Fahrbahnbreite von 2,75 bis drei Meter. Die bestehenden Wege werden erhöht und stabilisiert, es werden auf den vorhandenen Asphalt Trag- und Deckenschicht aufgetragen. Gefördert wird das Vorhaben aus dem Programm "Stadt- und Land". Obergrußberger bezifferte die gesamten Baukosten auf 1,1 Millionen Euro, fast die gesamte Summe wird mit 80 Prozent gefördert.

Im Rahmen dieses Förderprogramms gibt es ein Sicherheitsaudit, das entsprechende Vorgaben festlegt wie moderate Steigungen und Sicherheitsaspekte. Eine Problemstellung ist das Einfädeln der Radfahrer von Pilsting nach Ganacker. Denn der Geh- und Radweg ist dann linksseits der Fahrbahn. Die Planung sieht zusätzlich eine Einbindung des rechtsseitigen, bestehenden Gehweges vor mit einer Überquerungshilfe am Ortsrand von Oberndorf inklusive Blinden-Leitsystem. Auch das ist eine Vorgabe des Förderprogramms.

Ein Teil der vorhandenen Hölzer muss allerdings entfernt werden. Das bewog Markträtin Daniela Blankenburg genauer nachzufragen, insbesondere im Hinblick auf die vorhandenen Sträucher, die Lebensraum für diverse Tiere böten. Ein Teil sei schon gerodet worden, so Bürgermeister Martin Hiergeist, weitere Abholzungen und Ersatzmaßnahmen werden im Rahmen der Ausführungsplanung abgestimmt. Informationen zur Breite des Geh- und Radweges auf der Brücke erfragte Markträtin Helga Stierstorfer. Mit 1,80 bis 1,90 Meter sei dieser Abschnitt gerade ausreichend.

Marktrat Franz Limbrunner hinterfragte die Überquerungshilfe speziell für breite Fahrzeuge der Landwirtschaft. Dies beträgt auf jeder Fahrspur 3,80 Meter, durch Absenkung der Bordsteine seien es gute vier Meter, die nach Ansicht der Planer ausreichen dürften. Zu einer Absenkung der Einfahrtsgeschwindigkeit in den Ort dürfte die Querungshilfe aber eher nicht beitragen, hieß es in der Diskussion. Einstimmig wurde beschlossen, den Förderantrag für das Bauvorhaben in die Wege zu leiten.