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Feuerwehren trotz Flüchtlingshilfe weiter einsatzbereit

24.03.2022 | Stand 19.09.2023, 21:01 Uhr
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Einsatzfahrzeugs der Feuerwehr. −Foto: Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Trotz Tausender Arbeitsstunden zur Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine sehen viele bayerische Feuerwehren derzeit keine Einschränkungen beim Einsatz in Notfällen. In München habe die zusätzliche Arbeit in der Katastrophenhilfe "keine negativen Auswirkungen" auf das Einsatzgeschehen, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. "Planbare Arbeiten aus den Abteilungen müssen allerdings etwas zurückgestellt werden."

Auch in Nürnberg gebe es bei der Bewältigung der Einsätze "keine Veränderungen", sagte ein Sprecher der dortigen Berufsfeuerwehr. Bei der Unterbringung Geflüchteter werde "allerdings verstärkt auf Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr gesetzt, um die hauptamtlichen Kräfte für den städtischen Grundschutz verfügbar zu halten".

Um alle Aufgaben erfüllen zu können, werden die Feuerwehren in München bei der Unterbringung Geflüchteter aber seit einiger Zeit von freiwilligen Einsatzkräften aus dem Umland unterstützt. "Gerade die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr München waren anfangs sehr stark eingebunden und belastet", sagte ein Sprecher der Münchner Berufsfeuerwehr. Mehrere Hundert Feuerwehrleute aus dem Landkreis München waren nach Angaben des Landratsamts daher zuletzt immer wieder in der Landeshauptstadt im Einsatz, um Matratzen, Feldbetten und Hygieneartikel an Notunterkünfte zu liefern. Sämtliche Einsätze würden aber "so geplant, dass eine Einsatzbereitschaft im Landkreis München jederzeit sichergestellt ist", hieß es vom Landratsamt.

Die Feuerwehren seien jedoch nicht nur bei der Einrichtung der Notunterkünfte im Einsatz gewesen, betonte ein Sprecher der Feuerwehr Nürnberg. Die Aufgaben reichten vom Einrichten von Wlan-Netzwerken in Turnhallen über Großeinkäufe von Babynahrung bis zur Betreuung der Geflüchteten selbst. Wie viele Arbeitsstunden dafür bislang in Nürnberg nötig waren, sei zunächst nicht erfasst worden, sagte der Feuerwehrsprecher. "Dies geschieht im Nachgang der Akutphase."

In fast jedem Landkreis und jeder Stadt im Freistaat seien derzeit Feuerwehrleute als Helfer für die Geflüchteten im Einsatz, sagte eine Sprecherin des Landesfeuerwehrverbands. Dazu seien die Feuerwehren im Rahmen der Katastrophenhilfe auch gesetzlich verpflichtet. Viele täten dies aber freiwillig, betonte die Sprecherin. "Ohne die Ehrenamtlichen könnten derartige Krisen nicht bewältigt werden."

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