Die Freiwillige Feuerwehr Neuhaus am Inn (Landkreis Passau) wurde am 15. April 1870 gegründet und gehört somit zu den ältesten Wehren im Landkreis Passau. Neben der Bekämpfung von Bränden war in Neuhaus schon immer der Hochwasserschutz ein wichtiger Punkt. Deshalb schlossen sich 1899 neben der Feuerwehr 20 Mann zu einer eigenständigen Wasserwehr zusammen.
Neben ihrer Hauptaufgabe bestimmte die Feuerwehr schon sehr früh auch das gesellschaftliche Leben in Neuhaus – unter anderem in Form von Bällen, Familienabenden und anderen Veranstaltungen. 1950 wurde eine neue Fahne angeschafft, da die alte in den letzten Kriegstagen den Besatzern als Trophäe zum Opfer viel. Seit der Gründungszeit hat sich vieles verändert, die Kameraden haben gemeinsam schwierige Zeiten (insbesondere in und nach den Kriegen) überstanden, aber der Kameradschaftsgeist und der Wille anderen zu Helfen ist gleich belieben. Das für dieses Jahr anberaumte 150-jährige Gründungsfest musste wegen der Corona-Krise auf das Jahr 2021 verschoben werden. Dieses Jubiläum kann dann gleichzeitig mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses gefeiert werden.
In der Gemeinderatssitzung vom 27. März 2018 wurde über den Neubau des Feuerwehrhauses in Neuhaus diskutiert. Beschlossen wurde schließlich ein Ausbau des bestehenden Gebäudes. Der bestehende Teil wird um zwei Stellplätze erweitert und bekommt einen ersten Stock. Im Außenbereich werden neue Parkplätze gebaut, welche auch Rathaus und Friedhof zugute kommen, so die Beschlussfassung vom März 2018.
Feuerwehr während Bauphase im Bauhof untergebrachtWährend der ganzen Bauphase war die Feuerwehr Neuhaus im gemeindlichen Bauhof untergebracht. Nach 15 Monaten war es nun soweit. Die Feuerwehr konnte in ihr neues Feuerwehrhaus einziehen.
Das Haus ist auf dem neuesten Stand der Technik, so ist beispielsweise in der Umkleide ein großer Alarmmonitor installiert, auf dem die wichtigsten Informationen einfach abzulesen sind, erklärte Bürgermeister Stephan Dorn. Die Umkleide ist nun auch so dimensioniert, dass sich die Einsatzkräfte umziehen können ohne sich gegenseitig auf den Füßen zu stehen. In der großen Fahrzeughalle finden beide Fahrzeuge LF 16/12 und GW-L1), das Rettungsboot RTB2, die Rollwägen und alle benötigten Gerätschaften Platz, wie das Neuhauser Gemeindeoberhaupt beim Rundgang durch das neue Gebäude zeigen konnte. Ein Schwerlastregal bietet weiteren Stauraum. Eine Nasszelle mit Dusche, die Werkstatt und das Büro komplettieren das Erdgeschoss. Im ersten Stock sind getrennte Sanitärräume, ein Jugendraum, eine Küche mit Sitzgelegenheit, ein Technik- und Lagerraum, ein Vereinsraum und ein großer Schulungsraum vorhanden. Im Außenbereich werden derzeit noch die neuen Parkplätze errichtet, die sowohl von den Feuerwehrkräften bei Einsätzen und Übungen, von den Gemeindeangestellten und den Rathausbesuchern aber auch von den Friedhofsbesuchen genutzt werden können. Bürgermeister Dorn lobte in besonderer Weise das Engagement der Feuerwehrler während der Bauphase. Sie haben sich sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung großartig eingebracht und so auch mitgeholfen Finanzmittel einzusparen, betonte er. Auch der Umzug ins neue Feuerwehrhaus habe reibungslos funktioniert. Abschließend bedankte sich der Bürgermeister für die stete Einsatzbereitschaft – wünschte aber gleichzeitig der Neuhauser Wehr möglichst wenig Einsätze.
Einweihung im kommenden Jahr geplantDurch die Feuerwehren Vornbach, Mittich und Neuhaus sei in der Gemeinde Neuhaus der Brand- als auch Katastrophenschutz gewährleistete, betonte der frühere Neuhauser Bürgermeister Josef Schifferer. Dabei ging er weiter auf die in den letzten Jahren getätigten Anschaffungen für die drei Wehren Vornbach, Mittich und Neuhaus ein. Für die Vornbacher Wehr wurde ein neues Einsatzfahrzeug gekauft – in Mittich ein neues Gerätehaus errichtet und für die Feuerwehr Neuhaus wurde mit dem neuen GW-L eine Ersatzbeschaffung getätigt. Josef Schifferer, in dessen Amtszeit das neue Feuerwehrgerätehaus errichtet wurde, lobte vor allem die gute Zusammenarbeit mit den Führungskräften. Als richtig habe sich die Standortwahl für das neue Gerätehaus erwiesen, wobei eben das alte Gebäude integriert wurde. Mit dem neuen Feuerwehrhaus und dem angrenzenden Parkplatz, der sowohl von den Gemeindebediensteten, den Friedhofsbesuchern und auch den Feuerwehrkräften bei Übungen und Einsätzen genutzt werden kann, bildet sich hier ein schönes Rathausumfeld.
Über das neue Feuerwehrhaus freuen sich (v.l.) der frühere Bürgermeister Josef Schifferer, Geschäftsleiter Wolfgang Küblböck, Bürgermeister Stephan Dorn, Sachbearbeiter Florian Nöbauer, 1. Kommandant Klaus Schifferer, 1. Vorstand Johannes Weidmann, 2. Kommandant Josef Schwarz, 2. Vorstand Andreas Kindermann, Gemeinderat Hans Weidmann, Gerätewart Maxi Radwan, Gerätewart Hubert Schifferer und Gemeinderat Martin Schifferer.
