Nach letztem "freien" Wochenende
Fast alles geschlossen: Corona-Lockdown in Österreich hat begonnen

22.11.2021 | Stand 22.09.2023, 0:37 Uhr

Leere Gassen wie hier in Salzburg zu Beginn des Jahres wird es in Österreich wohl wieder geben: Das Land geht wieder in einen Lockdown. −Foto: dpa

Es ist das vierte Mal, dass in ganz Österreich ein Lockdown die Ausbreitung des Coronavirus stoppen soll. Am Wochenende waren die Lokale und Geschäfte noch einmal gut besucht.



Angesichts der Besorgnis erregenden vierten Corona-Welle geht Österreich am Montag in einen dreiwöchigen Lockdown. Am Sonntag wurden rund 14.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte nach behördlichen Angaben auf 1085 pro 100.000 Einwohner. Auf den Intensivstationen steigt die Belegung weiter. Momentan werden dort 528 Patienten betreut. Das ist nicht mehr weit vom Höchstwert der dritten Welle von 611 entfernt. Inzwischen sind zwei von drei Österreichern vollständig geimpft.

Geschäfte und Restaurants am Wochenende gut besucht

In dem dreiwöchigen Lockdown dürfen die Menschen nur noch aus triftigem Grund ihr Zuhause verlassen. Erlaubt sind der Gang zur Arbeit, das Einkaufen für den täglichen Bedarf oder auch der Aufenthalt im Freien zur Erholung. Die meisten Geschäfte schließen, Gaststätten dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen verkaufen. Auch der Kulturbetrieb ruht. Die Schulen bleiben offen. Die Eltern können entscheiden, ob sie ihre Kinder in den Unterricht schicken.

Angesichts der baldigen Ausgangsbeschränkungen nutzten viele Menschen am Samstag noch einmal die Chance zum Einkaufen. Die Innenstädte, die Shopping-Center und auch viele Restaurants waren gut besucht.

Zehntausende protestierten gegen Maßnahmen

Der Lockdown soll am 13. Dezember für Geimpfte und Genesene enden. "Die Bevölkerung braucht eine klare Perspektive, ein offenes Ende darf nicht sein", sagte Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) der "Kronen Zeitung" (Sonntag). Für Ungeimpfte sollen die Ausgangsbeschränkungen aber auf unbestimmte Zeit andauern. Im Februar ist dann eine allgemeine Impfpflicht geplant.

Die Maßnahmen stoßen nicht auf einhellige Zustimmung. Am Samstag hatten rund 40.000 Menschen in Wien dagegen demonstriert. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) äußerte am Sonntag den Eindruck, dass sich die Gegner der Corona-Maßnahmen weiter radikalisieren könnten.

− dpa