Bad Reichenhall
Europäisches Jugendparlament tagt im Karlsgymnasium

13.01.2020 | Stand 19.09.2023, 23:48 Uhr

Lukas Harkotte organisiert zum ersten Mal das Europäische Jugendparlament. 120 Teilnehmer werden am Karlsgymnasium Resolutionen zum Thema "Nachhaltigkeit" erarbeiten. −Foto: Aaron Graßl

Rund 120 Delegierte versammeln sich im Karlsgymnasium. Die meisten von ihnen kommen aus Deutschland, doch es sind auch Vertreter aus Polen und der Ukraine dabei. Vor ihnen liegen vier intensive Tage parlamentarischer Arbeit. Ziel ist das Erarbeiten eines Nachhaltigkeitskonzeptes zur Bekämpfung des Klimawandels.

Besonders dabei ist: Keiner der Delegierten ist älter als 19 Jahre. Sie alle sind Mitglieder des Europäischen Jugendparlaments, das von 27. Februar bis 1. März erstmals in Bad Reichenhall tagt. Lukas Harkotte ist Hauptorganisator der Veranstaltung. Auch er ist noch sehr jung – gerade mal 21 Jahre alt – und war 2014 selbst noch Teilnehmer. Im März 2019 bewarb sich der Buchhändler aus Bad Reichenhall mit dem Karlsgymnasium als Austragungsort für eine der insgesamt drei regionalen Auswahlsitzungen.

Von Freitag bis Sonntag traf sich Harkotte bereits mit zwölf Mitorganisatoren, um erste Vorbereitungen zu treffen. Das Europäische Jugendparlament ist der deutsche Ableger des Eurpean Youth Parliament (EYP). Seit 30 Jahren bietet es jungen Menschen einen Raum, sich mit gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen, Visionen für die Gestaltung Europas zu entwickeln und Einblick in parlamentarische Abläufe des Europaparlaments zu erhalten. Die Teilnehmer werden anhand eines bundesweiten Jugendwettbewerbs ausgewählt. Im Herbst 2019 gab es einen Vorentscheid, bei dem sich Schüler im Alter zwischen 15 und 19 Jahren thematisch mit dem Pariser Klimaabkommen auseinandersetzten. Bewerben konnten sich Schuldelegationen, bestehend aus sieben Mitgliedern, aber auch Einzeldelegierte.

Die besten Bewerber dürfen nun an einer von drei regionalen Auswahlsitzungen teilnehmen. Neben Bad Reichenhall finden diese in Düren und Marburg statt. Bei der Sitzung Ende Februar lernen die Jugendliche den Gesetzgebungsprozess im Europaparlament aktiv kennen. Zunächst müssen sie eine Resolution mit eigenen Lösungsvorschlägen in den Ausschüssen erarbeiten. Die vorgeschriebene Sprache dabei ist Englisch. Danach verteidigen die Delegierten ihr Konzept in der Vollversammlung nach den Regeln des Europäischen Parlaments. Und schließlich wird ein Gesetz verabschiedet, dass den Nationalstaaten der EU mehr Verantwortung für nachhaltiges Handeln auferlegt.

− agr



Mehr dazu lesen Sie im Freilassinger Anzeiger/Reichenhaller Tagblatt am Montag, 13. Januar.