Freyung-Grafenau
Engerlinge: Mechanische Bekämpfung besser als Pilzgerste

11.05.2020 | Stand 21.09.2023, 6:16 Uhr

In Massen traten vergangenen Sommer die Engerlinge auf, fraßen sich durchs Erdreich und schädigten Grünflächen. −Foto: Archiv som

Riesige Flächen in FRG waren 2019 Opfer der Engerlingsplage geworden. Gern würden die Landwirte die Engerlinge bekämpfen und so ihre Futtererträge retten. Das ist aber schwierig: Es gibt in Deutschland keine wirksam zugelassene Bekämpfungsmöglichkeit. Die in Österreich erlaubte Pilzgerste ist in Deutschland verboten. Diesbezüglich gibt es laut MdL Manfred Eibl nun eine Stellungnahme des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Laut dieser zählt die mechanische Bekämpfung von Engerlingen zu den wirksamsten Methoden, um der Plage beizukommen.

Ein Versuch von 2004 zeigte bei der mechanischen Bodenbearbeitung mit der Fräse und einer Nachsaat die beste Wirkung mit einer über 90-prozentigen Reduzierung der Engerlinge. Die in Österreich angewendete Melocont-Pilzgerste hatte hingegen nur einen Wirkungsgrad von 60 bis 65 Prozent. Beim im Jahr 2005 wiederholten Versuch zeigte die mechanische Bearbeitung mit der Fräse und eine Nachsaat die größte Wirkung. Seither gilt diese als probate Methode zur Engerlingsbekämpfung.

Erstmals ist die Vorgehensweise der Umnutzung im Jahr 2020 möglich und habe laut Eibls Mitteilung den Vorteil, dass ohne Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln eine rein mechanische und nachhaltige Bekämpfung der Schädlinge auf der Fläche erfolgt. Nach den drei Jahren seit der Umwandlung muss auf der Fläche die ursprüngliche Dauergrünland-Nutzung wiederhergestellt werden. Trotzdem sei eine Umwandlung von Dauergrünland in Ackerland und Dauerkulturen nur dann zulässig, wenn sie vorher sowohl vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Unteren Naturschutzbehörde genehmigt wurde.

− pnp

Bericht in der PNP vom 11.5., Ausgabe FRG.