Deggendorf
elypso-Freibad: Geht bald etwas mehr?

Badleiter: Zahl der Gäste am Nachmittag könnte bald angehoben werden

07.07.2020 | Stand 21.09.2023, 5:02 Uhr

Die "Corona-Regeln" für das elypso-Freibad haben Badleiter Johann Dollmaier (links) und Stadtwerke-Chef Christian Kutschker vor zwei Wochen vorgestellt. Ihnen ist es wichtig, dass jeder Gast jederzeit ins Wasser kann, deshalb gibt es nur relativ kleine Ticket-Kontingente. −F.: Fuchs

Nach gut zehn Tagen mit zwei Wochenenden "Corona"-Betrieb im elypso-Freibad zieht Badleiter Johann Dollmaier eine positive Bilanz: "Es läuft bei vergleichsweise geringer Drehzahl sehr stabil", sagte er am Montag im Aufsichtsrat der Stadtwerke. Es gebe auch praktisch keine Beschwerden der Gäste über die Auflagen wie die Maskenpflicht im Eingangsbereich. Dollmaier stellte in Aussicht, dass die Zahl der zugelassenen Besucher im "Bade-Block" am Nachmittag demnächst etwas erhöht werden könnte.

Die Stadtwerke haben ihr Konzept deutlich enger angelegt als die meisten Freibäder. Weil das elypso große Liegewiesen hat, dürften nach der aktuell geltenden Infektionsschutzverordnung bis zu 1500 Menschen gleichzeitig ins Freibad. Im Wasser dürfen sich gleichzeitig 90 Personen aufhalten. Und an dieser Vorgabe haben die Stadtwerke die Ticket-Kontingente bemessen. Gerade am Vormittag und am Abend kommen die Schwimmer, erläutert Dollmaier die Überlegungen. Und da will er nicht der Hälfte der Kunden sagen müssen, dass sie nicht ins Wasser dürfen, weil das Becken bereits voll ist. Deshalb gibt es Blöcke von 10 bis 11.30 Uhr und von 17 bis 18.30 Uhr, für die jeweils maximal 90 Tickets verkauft werden.

Der Nachmittag ist für die "Bader" gedacht, etwa für Familien, die sich längst nicht die ganze Zeit im Wasser aufhalten. Bislang gibt es für die viereinhalb Stunden zwischen 12 und 16.30 Uhr täglich 180 Tickets. Er habe beobachtet, dass an den Nachmittagen die Becken längst noch nicht so voll sind, wie sie sein dürften, so Dollmaier. Deshalb kann er sich eine Erhöhung des Kontingents bis hin zu einer Verdoppelung vorstellen. Er möchte aber noch einen sehr warmen Tag abwarten und beobachten, ob auch bei großem Andrang noch alles reibungslos läuft, sagte der Badleiter.

Seit der Öffnung am 26. Juni seien – in allen drei Blöcken zusammen – etwa 130 bis 150 Leute pro Tag im Freibad gewesen, berichtet Dollmaier. Das sei etwa die Hälfte des Tagesschnitts eines normalen Jahres.

Die Corona-Regeln bringen einigen Mehraufwand für den Badegast mit sich, etwa den Ticketkauf vorab im Internet oder in der Tourist-Info, stellte Dollmaier fest. Dafür bekomme er aber ein "Badeerlebnis wie selten" geboten: "Fast jeder bekommt einen eigenen Sonnenschirm, es ist Platz im Becken, ich muss am Kiosk nicht anstehen", fasst er die Annehmlichkeiten eines ungewöhnlich leeren Freibads zusammen.

Dollmaier konnte im Aufsichtsrat nicht nur über die aktuelle Rekord-Leere berichten, sondern auch über echte Rekorde im vergangenen Jahr. Die Besucherzahl ist 2019 erneut gestiegen auf 369534 zahlende Gäste, was einem Plus von 5,8 Prozent entspricht. Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf knapp 3,7 Millionen Euro. In der Badewelt waren 208114 Besucher, in der Saunawelt 99063 und im Freibad 30321. Nur die Freibad-Zahlen lagen – wetterbedingt – deutlich unter denen des Vorjahrs.

Demnächst steht der Umbau der Badewelt an – eigentlich im kommenden Frühjahr. Doch OB Christian Moser hatte in der Stadtteilversammlung für Natternberg angedeutet, dass das Hallenbad auch im Herbst geschlossen bleiben und die Bauarbeiten vorgezogen werden könnten. Eine Entscheidung dazu sei aber noch nicht gefallen, sagte Dollmaier auf DZ-Nachfrage.

− stg