Der heimische Handel von Freilassing ist verärgert: Die Arbeitsagentur verschenkt Amazon-Gutscheine - "während der heimische Handel vor die Hunde geht", so das Wirtschaftsforum.
Die Pandemie sorgt dafür, dass heuer noch mehr Weihnachtsgeschenke online gekauft werden. Umso verärgerter ist man beim Freilassinger Wirtschaftsforum (Wifo) nun über eine Aktion der Arbeitsagentur: Im Gegenzug für die Teilnahme an einer Internet-Umfrage des in Nürnberg angesiedelten "Instituts für Arbeitsmarkts- und Berufsforschung" (IAB) gab die Agentur Amazon-Gutscheine mit einem Wert von 10 Euro aus. Und das offenbar mit großem Erfolg: Die Umfrage läuft zwar weiter, die 10.000 Gutscheine sind aber schon jetzt vergriffen.
"Es kann doch nicht sein, dass hier mit staatlichem Geld ein Online-Riese unterstützt wird, während der heimische Handel vor die Hunde geht", ärgert sich Anni Klinger, Vorsitzende des Wirtschaftsforums Freilassing. Kritik, der man sich beim IAB durchaus stellt: "Wir verstehen die Bedenken und nehmen sie ernst", so eine Sprecherin. Fakt sei aber auch: "Amazon-Gutscheine sind erfahrungsgemäß ein sehr geeignetes Mittel, um für Interesse bei einer breiten Bevölkerungsschicht zu sorgen." Frei übersetzt: Das IAB gibt auch deshalb gerne Amazon-Gutscheine aus, weil die Leute die besonders gerne haben wollen.