Freilassing
Einheimischenmodell für Matulusgarten? Hoffnung nicht aufgegeben

13.02.2019 | Stand 19.09.2023, 22:14 Uhr

"Freilassing soll weiter organisch wachsen": Mit dieser Botschaft wendete sich Bürgermeister Josef Flatscher an die Teilnehmer der Freilassinger Bürgerversammlung. −Foto: Johannes Geigenberger

Wegen Krankheit war sie verschoben worden, die Freilassinger Bürgerversammlung für das Jahr 2018. Am Dienstagabend präsentierte sich Bürgermeister Josef Flatscher aber wieder gesund und munter, um launig Rechenschaft abzulegen über das, was im vergangenen Jahr passiert ist und auf das zu blicken, was ansteht.

Dabei verteidigte er auch das Projekt Matulusgarten, wo eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungsbau vorgesehen ist. Bürgermeister Flatscher betonte, dass die Schaffung von Wohnraum für alle an dieser Stelle "den Zielen des ISEK und dem Wohnraumbedarf in der Stadt Freilasing" entspricht. Trotzdem war das Projekt anschließend Gegenstand vieler kritischer Wortmeldungen.

So befürchtet Beater Meier, die in der historischen Villa mitten im Matulusgarten wohnt, dass die jetzige Planung Freilassingern nicht zugute kommt. Sie schlug die Ausweisung eines Baugebiets für Einfamilienhäuser vor, dessen Parzellen im Einheimischenmodell vergeben werden könnten. Denn sie ist überzeugt, dass die Wohnungen, wie sie jetzt geplant sind, vor allem von Österreichern gemietet oder gekauft werden würden, denn niemand anderes als "reiche Salzburger" könne die Preise bezahlen. "Der Matulusgarten entlastet also nicht einmal den Wohnungsmarkt, im Gegenteil: Er wird das Wohnen in Freilassing teurer machen, als es ohnehin schon ist." Stattdessen solle die Stadt das Grundstück zurückerwerben und es kostengünstig alteingessenen Freilassingern und ihren Kindern als Einheimischenmodell zur Verfügung stellen und dabei auch "unsere Grüne Lunge" schonen. Für diesen Vorschlag erntete sie nicht nur Applaus, sondern fand auch die Mehrheit der anwesenden Versammlungsteilnehmer.

Flatscher nahm dies zur Kenntnis, fand die Stimmungsmache gegen die in Freilassing wohnenden Österreicher allerdings befremdlich: "Wir leben nun mal im Speckgürtel einer großen Stadt." Und so, wie im Umland von Regensburg und München Menschen leben würden, die jeden Tag von dort in die benachbarte Großsstadt pendeln, so sei es eben auch in Freilassing – unabhängig von der Staatsbürgerschaft.

− jag

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