Regen
Einer der treuen Stausee-Schwäne ist tot

13.01.2020 | Stand 13.01.2020, 5:37 Uhr

Den Kampf mit dem neuen Schwanenpaar, das dieses Jahr am Stausee "zugezogen" ist, hat der alte Schwan nicht überlebt. −Foto: Friesl

In gedrückter Stimmung ist der Langdorfer Naturfreund und Fotograf Fritz Friesl am Donnerstag von einem seiner regelmäßigen Besuche am Regener Stausee zurückgekehrt. Ein Elternteil der Höckerschwanfamilie, die er zehn Jahre lang beobachtet und abgelichtet hat, ist tot.

Schon am Feiertag Heilig-Drei-König war ihm der kranke Schwan aufgefallen. Als Friesl ihn am Donnerstag gesucht hat, liefen schon am Vormittag die Kämpfe des Schwanenpaares, das im Januar neu am See "eingezogen" ist und ebenfalls vier Junge hat. "Der ungleiche Kampf war schnell entschieden, zwei gegen einen kann nicht gut ausgehen", so Friesl.

Eineinhalb Stunden lang hat er dann den verschwundenen Schwan gesucht. Schließlich fand er ihn tot an der Staumauer. "Seine Familie war anwesend und hat sich wohl von ihm verabschiedet", hat der Langdorfer beobachtet. Kurz danach sah er sie eine Runde um die Staumauer fliegen. "Lange werden sie sich nicht mehr halten können am Regener See", vermutet Friesl. Dass die Jungen den Winter überstehen werden, steht für ihn außer Frage: Sie sind fast erwachsen und viel weiter als die "Neulinge".

Mit dem Tod des Schwans geht laut Friesl eine Ära zu Ende. Gut zehn Jahre lang war die Höckerschwanfamilie am Regener See zu Hause. Jahr für Jahr haben sie ihr Gebiet verteidigt, für Nachwuchs gesorgt, die Jungen aufgezogen, angelernt und fliegen lassen – "und sie haben mich immer erkannt", erzählt der treue Schwanen-Beobachter vom Staussee.

− bb