Neuschönau
Eine Erzieherinnen-Ära geht zu Ende

29.12.2021 | Stand 21.09.2023, 22:02 Uhr

Auf dem Foto (Ausschnitt): die Bärenkinder, EBR-Vorsitzende Ramona Krenn und Franziska Stadler, das Kinderhausteam, Andrea Poxleitner (hinten ab 3.v.l.) Herbert Schreiner, Renate Blöchinger, Pfarrer Kajetan Steinbeißer und Bürgermeister Alfons Schinabeck. −Foto: Biebl

"Die Zeit verändert Menschen. Die Zeit verändert Situationen. Die Zeit verändert Gefühle. Die Zeit verändert Träume und Gedanken. Aber das Einzige, was die Zeit nicht verändern kann, sind die alten Momente und Erinnerungen und die Vergangenheit." Mit diesen Zeilen eines unbekannten Verfassers begann die Dankesrede von Kinderhausleiterin Andrea Poxleitner zur Verabschiedung von Renate Blöchinger. Sie war 40 Jahre in der Einrichtung tätig.

Dieser Text charakterisiert sehr treffend die vier Jahrzehnte lange Arbeit von Renate Blöchinger im Kinderhaus St. Anna. Die flotte "Rentnerin" begann ihre Tätigkeit am 1. September 1981 im damaligen Pfarrkindergarten Neuschönau als Kinderpflegerin. Ihre Arbeit als pädagogische Kraft wurde nur zweimal kurz durch die Geburt ihrer beiden Töchter Stephanie und Doris unterbrochen.

Ihre Arbeitsweise zeichnete sich in all den Jahren durch Flexibilität, Musikalität und Verlässlichkeit aus. Die vielen Jahre im Kindergarten waren für sie nicht nur Arbeit, sondern eine Bereicherung ihres Lebens. Sie erlebte viele Kolleginnen, die kamen, ihren Weg begleiteten, und auch wieder gingen. Es gab bauliche Veränderungen vom zweigruppigen Pfarrkindergarten bis heute zum fünfgruppigen Kinderhaus mit Kindern im Altern von 0 bis ins Grundschulalter.

Aber auch in der pädagogischen Arbeitsweise gab es dauernde Veränderungen. Blöchinger war von Anfang an offen für Neues. So startete sie 1987 ihre Ausbildung zur ökologischen und psychologischen Mutter-Kind-Gruppenleiterin auf der Arbeitsgrundlage von Dr. Gerda Verden-Zöller.

In den letzten Jahrzehnten wurden die zu betreuenden Kinder immer jünger. Auch für diese Entwicklung zeigte sich Blöchinger offen. So war sie ebenfalls bei der Betreuung der "Gummibärengruppe", die im September 2004 gegründet wurde, mit von der Partie.
Blöchingers großes Steckenpferd in der Arbeit mit den Kindern war und ist ihre Musikalität. Generationen von Kindern erlernten durch sie das Spiel auf der Flöte und der Gitarre und ihre Liebe zur Musik. Dank ihres Einsatzes erhielten im Jahr 2014 die Kinder und das Team die "Felix-Auszeichnung" für Musik und Gesang im Kindergarten.
Und nun kurz vor Weihnachten, sagte aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, eine kleine Gruppe von Gratulanten im Koishüttler Saal leise "Servus, Renate". Die Kinder der Bärengruppe, die Renate bis zuletzt begleitet und gefördert hatte, bereiteten ihr gemeinsam mit ihren Eltern eine kleine Überraschung in Form von Gedichten und einem "Lebensbaum". Die Elternbeiratsvorsitzenden Ramona Krenn und Franziska Stadler überreichten diesen "Lebensbaum" als Anerkennung für die Lebensleistung, die sich Renate Blöchinger in all den Jahren aufgebaut hat.
In Vertretung der Trägerschaft war es Pfarrkirchenstiftungsvorstand Pfarrer Kajetan Steinbeißer gemeinsam mit Kirchenpfleger Herbert Schreiner ein Anliegen, an die scheidende Kollegin ein großes Dankeschön auszusprechen. Auch Bürgermeister Alfons Schinabeck sprach Blöchinger als Gemeindeoberhaupt und als Nachbar des Kinderhauses seinen Dank und seine Anerkennung aus.

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