Niederalteich
Ein neuer Priester aus der "Geheimreserve"

17.07.2016 | Stand 19.09.2023, 6:58 Uhr

Bischof Oster weihte Frater Ambrosius Obermeier zum Priester durch Handauflegung.

In der Basilika St. Mauritius feierte die Mönchsgemeinschaft der Benediktiner mit zahlreichen Gläubigen und Gästen aus der kirchlichen und kommunalpolitischen Welt den Primizgottesdienst von Frater Ambrosius Obermeier OSB. Den bischöflichen Segen erteilte Dr. Stefan Oster.

Feierlich zogen die kirchlichen Vertreter aus nah und fern, in Begleitung der Orgel und des stimmengewaltigen Knabenchores Pueri Cantores Altahensis in die Basilika ein. Gleich zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Abt Marianus Bieber neben den beiden Vertretern der östlichen Kirche, Erzbischof SE Dr. Serafim Joanta (rumänisch orthodox) und Bischof Andrej Cilerdzic (serbisch orthodox) auch den Oberhirten des Bistums, Dr. Stefan Oster.

Der erklärte in seinen einführenden Worten, dass es eigentlich in der Tradition läge, am Ende der Maria-Hilf-Woche, die in diesem Jahr zum ersten Mal in Passau Ende Juni abgehalten wurde, den Primizsegen zu erteilen. Aufgrund der mangelnden Bereitschaft junger Männer, in den Dienst des Herrn zu treten, konnte sich leider kein Kandidat finden. Als "Geheimreserve" erweise sich hier einmal mehr die Abtei Niederaltaich, die immer wieder für Nachwuchs aus den Reihen der Benediktiner sorgt. Frater Ambrosius Obermeier OSB, Mönch und Diakon der Abtei Niederaltaich, trat an den Tisch des Herrn, um sich die Kraft des ersten Segens seines neuen Amtes zu holen.

Der in der Erzdiözese Bamberg geborene und aufgewachsene Franke, studierte nach seinem Abitur an der Universität Erlangen Romanistik. 2007 fasste der damals 27-Jährige den Entschluss, in die Erzabtei der Missionsbenediktiner St. Ottilien einzutreten. Zwei Jahre später folgte das Studium der Philosophie an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten und der Katholischen Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sein Faible für die Ostkirche führte ihn schließlich nach Niederalteich, wo er Teil der Mönchsgemeinschaft wurde, die alle klösterlichen Gottesdienste im byzantinischen Stil feiert. 2012 konvertierte Frater Ambrosius komplett zur Ostkirche, legte zwei Jahre später die Ewigen Gelübde ab und wurde von Bischof Oster zum Diakon geweiht. Neben seinen derzeitigen Studien in München ist der Neupriester als Referent im Gäste- und Tagungshaus der Abtei fest in die klösterliche Gemeinschaft integriert.