Passau
"Ein Hoch auf die Gentechnik": OB Dupper referiert über die Corona-Situation

14.06.2021 | Stand 21.09.2023, 3:49 Uhr

Der OB referierte vor den Stadträten über die aktuelle Pandemie-Situation. −Foto: Munzinger

Der OB wirkte schon bedrückter und besorgter, wenn er seine schon beinahe Tradition gewordenen Sachstandsberichte zur Corona-Pandemie in den Plenumssitzungen erstattete. Am Montag war zu spüren, dass die beständig niedrigen Inzidenzwerte der vergangenen Wochen nicht nur der Stadt, sondern auch Jürgen Dupper gutgetan haben. Er konnte sich sogar zu Beginn seiner Ausführungen das Urteil erlauben, dass das Thema "nicht mehr die Brisanz hat, die es schon einmal hatte".

Freilich sei es viel zu früh, die Situation auf die leichte Schulter zu nehmen, davon legt schon die "ganz erhebliche Zahl an Todesopfern", die in Passau bislang zu beklagen war (nämlich 124), Zeugnis ab.

Dennoch überwogen gestern in der Mehrzweckturnhalle an der Neuburger Straße der Optimismus und die guten Nachrichten. Darunter die weiterhin sehr guten Fallzahlen in der Stadt: "Wir haben derzeit eine 15er-Inzidenz, mit der wir sehr gut leben können", sagte Dupper.

Besonders freute den OB aber eine Nachricht aus dem Klinikum. Mit Blick auf die aktuellsten Zahlen meinte er: "Keine Patienten auf der Intensivstation – das sollten wir uns eigentlich einrahmen."

Das "große Thema" sei weiterhin das Impfen. Dupper sagte: "Ein Hoch auf die Gentechnik, denn ohne sie gäbe es kein Biontech. Und Biontech ist das Rückgrat unseres Impfprogramms." Dieses wiederum laufe hervorragend, die Impfquoten in der Stadt bezeichnete der OB als "sensationell".

Der Schwerpunkt liege derzeit auf den Zweitimpfungen, der Mangel an Impfstoff verhinderte derzeit, dass weiterhin so viele Erstimpfungen wie zuvor vorgenommen werden: "In unserer besten Zeit hatten wir 2000 bis 3000 Erstimpfungen pro Woche am Impfzentrum, jetzt sind es zwischen 200 und 300."

Rund 3700 Passauer stünden derzeit auf der Warteliste des Impfzentrums, rund 3500 davon sind jünger als 31 Jahre. Dupper: "Es wäre schön, wenn wir auch diese 3700 zügig impfen können."

Nach Duppers Referat kam die Diskussion auf die als Antrag eingereichte parteiübergreifende Resolution der Kultur-Stadträte. Diese soll sicherstellen, dass auch bei einer Inzidenz jenseits der 100, sogar bis 200, der Kulturbetrieb aufrechterhalten werden kann (PNP berichtete). Auch im Plenum zeigte sich, dass die Mehrheit der Stadträte hinter dem Vorhaben steht, die Resolution wurde mit zwei Gegenstimmen verabschiedet.