Berchtesgaden
Efeu sorgt für Frust: Mauerwerk muss saniert werden

26.08.2018 | Stand 20.09.2023, 1:03 Uhr

Nach der Entfernung erkennt man die Schäden am Mauerwerk. −Foto: Kilian Pfeiffer

Das ehemalige Nationalpark-Haus am Franziskanerplatz galt wegen seines dichten Efeubewuchs lange Jahre als Blickfänger im Markt von Berchtesgaden. Vergangene Woche wurde der Efeu entfernt. Im Internet ist die Entrüstung darüber nun groß. Denn das ehemalige unter Denkmalschutz stehende Nationalpark-Haus, das im Besitz des Freistaats Bayern ist, zum Franziskanerkloster gehört und in dem aktuell die Caritas Berchtesgadener Land untergekommen ist, hat große Schäden davongetragen, berichtet Johann Wagner, Bereichsleiter der Abteilung L2 im Hochbau beim Staatlichen Bauamt Traunstein gegenüber der Heimatzeitung.

Wagner ist für das südliche Berchtesgadener Land zuständig. Das Gebäude sei vor Kurzem begangen worden, damals seien die Schäden, die der seit Jahrzehnten wuchernde Efeu angerichtet hat, festgestellt worden. "Wir haben die Verpflichtung, das Gebäude bestmöglich zu erhalten", sagt Wagner. Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege sei die Entscheidung getroffen worden, dass der Efeu entfernt gehöre. Da konnte selbst der Umstand nichts helfen, dass der Efeu vor acht Jahren zur Arzneipflanze des Jahres gewählt worden war.

Ein Problem sei, dass der Efeu direkt an der Hauswand wuchert und nicht auf einem Spalier angebracht sei. "Wir mussten deshalb handeln", sagt Wagner. Denn der Schaden sei "absolut", die nun ergriffene Maßnahme koste viel Geld. Wie viel kann Wagner zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Hinzu kommt, dass das große Klostergebäude derzeit neu beschindelt werde. Im Internet wird die Efeuentfernung heiß diskutiert, nachdem ein Bürger Bilder des efeulosen Gebäudes veröffentlicht hatte. "Bei der letzten Renovierung ging man noch sorgfältig mit dem Efeu um", schreibt dieser. Und weiter: "Wann kapiert auch Berchtesgaden, wie wichtig Grün in der Stadt ist?" Weitere Facebook-Nutzer äußern sich kritisch, schreiben: "Erst stirbt das Grün und dann das ganze Leben."

Mehr dazu lesen Sie im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger in der Ausgabe vom Montag, 27. August.