Zwei Jahre lang war Alfred Kubin in Linz nicht präsent. Jetzt, zu seinem 140. Geburtstag, ist am Mittwochabend nach umfassender Renovierung das Kubin-Kabinett in der Landesgalerie Linz feierlich eröffnet worden.
Alfred Kubin (1877–1959) ist einer der wichtigsten Zeichner und Illustratoren Oberösterreichs. In Böhmen geboren, fand er seine zweite Heimat gleich vor den Toren Passaus: In Zwickledt in der Gemeinde Wernstein lebte er von 1906 bis zu seinem Tod. Er wanderte von seiner "Arche" gerne ins tiefer gelegene Passau und pflegte zahlreiche (Künstler-) Freundschaften in der Stadt.
Die Linzer Landesgalerie, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst des Landes Oberösterreich, beherbergt einen großen Bestand mit über 4000 Blättern sowie Kubins umfangreiche Nachlassbibliothek.
Die Kuratorinnen Sabine Sobotka, Gabriele Spindler und Magdalena Wieser haben zwei Ausstellungen vorgestellt: Das Kubin-Kabinett zeigt "Alfred Kubin – Meilensteine seines Schaffens". Die Sonderausstellung heißt "Eine andere Seite – Humor und Satire im Werk von Alfred Kubin ". Während die Sonderausstellung bis 27. August geht, ist das Kabinett eine Dauerausstellung, die zweigeteilt ist: Ein Raum gibt Informationen zu Werk, Leben, künstlerische Techniken und Korrespondenz. Heute würde man sagen: Alfred Kubin war ein ausgezeichneter Netzwerker. "Abenteuer einer Zeichenfeder" von 1957 präsentiert ein filmisches Porträt des Künstlers. Der zweite Raum zeigt Originale. "Natürlich müssen wir hier auch Blätter aus konservatorischen Gründen austauschen. Es sind wertvolle und hoch empfindliche Arbeiten dabei", sagt Sabine Sobotka. So werden zum Beispiel "Hiob", "Hexe" und "Eine für alle", die in den letzten Jahren auch international zu sehen waren, nach der Präsentation im Kubin-Archiv für Jahre im Depot verschwinden, so die Kuratorin.
Landesgalerie Linz, geöffnet Di., Mi., Fr., 9 bis 18 Uhr, Do. 9 bis 21 Uhr, Sa., So. und Feiertage 10 bis 17 Uhr; montags geschlossen
Literaturmuseum täglich außer Mo. 10 bis 15 Uhr, freier Eintritt
Mehr zum Thema lesen Sie am 28. April in der Passauer Neuen Presse.
Alfred Kubin, "Adoration", Tusche gespritzt auf Katasterpapier um 1900/1901 (Ausschnitt). − Foto: Eberhard Spangenberg, München/Bildrecht Wien 2017
