Laufen/Piding
Die Kombination aus Therapien macht Frühförderung aus

03.08.2013 | Stand 03.08.2013, 6:00 Uhr

"Bei wöchentlich rund fünfhundert Therapieeinheiten ist das oft so ein
Stapel an Abrechnungsunterlagen, den wir wegschicken", sagt die Leiterin
der Frühförderstelle Berchtesgadener Land, Mia Frank.  Foto: Barbara
Dostal

Oft sind es nur Kleinigkeiten, die Eltern an ihren Kindern auffallen und sie verunsichern. Dass ein Kind sich anders bewegt oder Dinge anders wahrnimmt als die anderen Kinder, muss nichts Schlimmes bedeuten. Durch Frühförderung können Entwicklungsprobleme zunächst erkannt und dann mit Therapien gezielt ausgeglichen werden. Ähnliches gilt für Verhaltensauffälligkeiten, die oft durch Veränderungen im sozialen Umfeld des Kindes entstehen. Die Beweggründe für Eltern, sich an die Frühförderstelle zu wenden, sind vielfältig.

Kinder von null bis sechs Jahre frühzeitig zu fördern ist Aufgabe der Frühförderstellen des Berchtesgadener Landes. "Frühförderung ist Spielen", sagt Sozialpädagogin Mia Frank, die im Heilpädagogischen Zentrum Piding auch die Außenstellen Laufen, Berchtesgaden und Freilassing betreut. Diese bilden ein Netz im Landkreis, das für Familien kurze Wege zu Therapien sichert. Für Kinder mit starken Beeinträchtigungen bedeuten Therapiefahrten zusätzlichen Stress – zu ihnen kommen die Therapeuten nach Hause.

Zu Beginn stehe immer die Kontaktaufnahme der Eltern mit der Frühförderstelle. "Wenn Mütter das Gefühl haben, dass mit ihrem Kind etwas nicht stimmt, rufen sie bei uns an. Der Kinderarzt, der Kindergarten
oder die Kinderkrippe können eine Frühförderung zwar empfehlen, es liegt aber immer bei den Eltern, die Initiative zu ergreifen. Auch Bekannte oder Nachbarn raten jungen Eltern manchmal, sich doch einmal an die Frühförderstelle zu wenden, wenn ein Kind Schwierigkeiten hat", sagt Mia Frank, die Leiterin der Frühförderung Berchtesgadener Land.

Durch die Zusammenstellung von pädagogischen und medizinischen Therapien gibt es ungezählte Kombinationen, und jedes Kind bekommt genau das, was es braucht. "Das ist das Zuckerl der Frühförderung", ist Frank überzeugt. Die Therapiekombination ist nicht festgelegt und kann sich während des Schuljahres mehrmals ändern. Das ergibt sich aus den Erkenntnissen der Therapeuten.

Einen ausführlichen Bericht über die Frühförderung lesen Sie am Samstag, 3. August, in der Südostbayerischen Rundschau.