Die zweite Welle ist schon da! Was sich nach einer Horrormeldung von der Infektionsfront anhört, ist zum Glück nur eine gute Nachricht aus dem gebeutelten Kulturbetrieb: Der Trostberger Schauspieler und Kabarettist Stephan Zinner überbrückt die Corona-Zwangspause mit einer Internet-Show namens "Die 2te Welle" – und hat für die 25-minütigen Premiere, die seit Montag auf YouTube zu sehen ist, viel positive Resonanz bekommen.
Eine kunterbunte Mischung aus Kabarett, Musik und Literatur ist es, die der 45-jährige Wahl-Münchner in der "Halle 6 ", einem Co-Working-Space für Kulturschaffende, aufgenommen hat – mit Sohn Konrad als Kameramann. So kommen Zinner-Freunde nun in den Genuss eines hochkarätig besetzten, bayerischen Online-Comedy-Formats mit viel Bezug zum pandemischen Zeitgeschehen. Unter anderem geben sich zwei von Zinners Schauspielkollegen aus den Eberhofer-Krimis die Ehre: Daniel Christensen und Gerd Wittmann. Dazu kommt eine Twist tanzenden und Shakespeare rezitierende "Alexa"-Sprachbox. Neben dem unförmigen virtuellen Assistenten gibt es auch noch einen ausgemergelten analogen: das Skelett "Fritz", das diverse Einspieler startet, etwa Theresa Rizos selbstverstümmelnde Bewältigung der neuesten Facebook-"Lemon"-Challenge. Internet-Showmaster Zinner besticht mit dem Quarantäne-Song "Aufm Balkon" und der würdevollen Bestattung seines treuen Farbdruckers, den die Lehrer seiner Töchter mit ihrer Homeschooling-Aufgabenflut auf dem Gewissen haben.
"Allen Beteiligten haben die eineinhalb Drehtage Riesenspaß gemacht", berichtet Zinner. "Ein bisschen wie früher, als man alles selber organisieren, auf- und abbauen und auch das Catering, sprich den Kasten ,Augustiner‘ noch schnell selbst aus dem Getränkemarkt holen musste." Natürlich soll die Fangemeinde nun regelmäßig auf der "2ten Welle" surfen können. Die nächsten Sendungen sind schon geplant.
Mehr dazu lesen Sie am 28. Mai im Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.
