Erst ein Jahr nach Bekanntwerden von "finanziellen Unregelmäßigkeiten" in der Stadtpfarrei Waldkirchen, die das Bistum Passau dem ehemaligen Pfarrer Bruno Pöppel zu Last legt, wurden die Vorgänge durch PNP-Recherchen öffentlich. Das sorgt für Kritik.
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"Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Wahrheit. Wenn sich da nichts ändert, werde ich auch einen Austritt aus der Kirche überlegen." Ein Satz, der Verbitterung und Wut ausdrückt. Er steht am Ende eines Briefs an die Lokalredaktion – mit der Bitte zu recherchieren, was dran ist an den Gerüchten, dass die Stadtpfarrei St. Peter und Paul nahezu bankrott sein soll. Weil der ehemalige Stadtpfarrer Bruno Pöppel angeblich mit dem Geld, das ihm anvertraut worden war, nicht richtig gehaushaltet habe.
Die PNP hat nachgefragt. Und die Pressestelle des Bistums räumte diese Woche ein, dass die Finanzkammer nach einer Innenrevision vor einem Jahr, nachdem der 54-Jährige feierlich verabschiedet worden war, "finanzielle Unregelmäßigkeiten festgestellt" hatte. Es geht wohl um die Verwendung der Kirchenkollekte, die für die Stadtpfarrei Waldkirchen bestimmt war. Der Pfarrer hat sie in Empfang genommen und nach eigenem Gutdünken damit gewirtschaftet, heißt es – ohne die Kirchenverwaltung darüber zu informieren oder sich Bewilligungen erteilen zu lassen.