Das Parkplatzchaos in der Marktgemeinde nimmt überhand. Deshalb hat sich der Gemeinderat in Berchtesgaden in seiner jüngsten Sitzung dazu entschlossen, die Parkraumüberwachung an den Zweckverband "Kommunale Verkehrsüberwachung" zu übergeben, wie Ordnungsamtsleiterin Elke Lanzendörfer auf Anfrage der Heimtzeitung mitteilt. Schon seit längerem ist der Markt Berchtesgaden Mitglied des Zweckverbands im Rahmen der Geschwindigkeitsüberwachung. "In der Verwaltung sind wir zu dem Entschluss gekommen, auch die Parkraumüberwachung abzugeben."
Tatsächlich hat die Gemeinde in dieser Hinsicht ein großes Problem: Parkplätze sind rar gesät, häufig wird falsch geparkt, Gehwege werden zum Abstellen des eigenen Fahrzeugs genutzt. "Ganz schlimm ist es in verkehrsberuhigten Bereichen rund um den Marktbrunnen", sagt Lanzendörfer. Auch das Nonntal sei betroffen. Dort würden Pkw häufig auf dem Gehsteig abgestellt. Ähnliche Probleme gibt es an der Griesstätterstraße oder dem Sunklergässchen. Ein weiterer Umstand, der die Verwaltung des Orts beschäftigt: Feuerwehrzufahrten werden zugestellt, Behindertenparplätze blockiert: "Die Rettungszonen werden häufig ignoriert", sagt Lanzendörfer. Aktuell gibt es eine Politesse, die den Marktbereich kontrolliert und bei Bedarf Strafzettel ausstellt.
Mit einer deutlich gesteigerten Zahl an Tagesgästen und Urlaubern ist an manchen Tagen selbst die markteigene Tiefgarage bis zum letzten Platz besetzt. Ausweichparkplätze, wie etwa am Salinenparkplatz, erfordern einen zusätzlichen Fussmarsch. Schon lange fordert so mancher Kommunalpolitiker, neue Stellflächen zu schaffen, um der steigenden Fahrzeugflut Herr werden zu können. Mit der Verkehrsüberwachung soll nun dafür gesorgt werden, Falschparkern den Kampf anzusagen. Wie häufig überwacht werden soll, steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest. "Wir werden bedarfsgerecht unterwegs sein", sagt Elke Lanzendörfer. Berchtesgaden ist eine der letzten Gemeinden des Landkreises, in der die Parkraumüberwachung bisher noch nicht eingeführt ist. Ab Mitte kommenden Jahres soll der Zweckverband seine Arbeit aufnehmen.
