An diesem Morgen konnte Marissa es kaum erwarten, in die Schule zu kommen. Heute sollte sie endlich Simona wieder sehen. Marissa, neun Jahre alt, besucht die Grundschulstufe 1 der Sankt-Ulrich-Schule. Die siebenjährige Simona ist Erstklässlerin an der Pockinger Grundschule. Jetzt sitzen die beiden nebeneinander, Marissa im Rollstuhl, Simona auf der Bank. Marissa strahlt übers ganze Gesicht, streichelt ihre Simona über den geflochtenen Zopf. Simona liebkost die Freundin zurück. Ein Bild, das möglich wurde, durch ein einzigartiges Kooperationsprojekt zwischen Grundschule und Sankt-Ulrich-Schule: Immer wieder treffen sich die ersten Klassen der beiden Einrichtungen zu einer gemeinsamen Unterrichtsstunde.
Heute steht Kunst auf dem Stundenplan. Julia Huber, Lehrerin der Grundschule, und Johanna Kürzeder, Lehrerin der Sankt-Ulrich-Schule, begrüßen die Kinder mit schnatternden Handpuppen. Ringsherum sitzen die Mädchen und Buben im Kreis, einige haben bereits den Malkittel übergezogen. Jetzt zaubern die Handpuppen hölzerne Bauklötze aus einer Kiste, pyramidenförmige, rechteckige, kreisrunde. Auf den ersten Blick ist nicht so leicht auszumachen, welches Kind welcher Schule angehört. 27 Kinder aus der 1a der regulären Grundschule sind es, dazu zehn Kinder der Grundschulstufe 1 der Sankt-Ulrich-Schule. Die ist klassenübergreifend, umfasst Schüler der ersten und zweiten Jahrgangsstufe.
Die gemeinsame Unterrichtsstunde – sie findet ein bis zwei Mal im Monat statt – gibt es erst seit diesem Schuljahr. Grundschulrektor Oswald Robl und Heike Flammensbeck, Leiterin der Sankt-Ulrich-Schule, haben das Projekt auf den Weg gebracht. Eine ähnliche Kooperation der Sankt Ulrich-Schule läuft bereits mit der Mittelschule Ruhstorf, jetzt wollte man in den Grundschulbereich gehen. "Es ist ein sehr guter Weg, sich gegenseitig kennen zu lernen", ist Heike Flammensbeck überzeugt.
− mbo
Den kompletten Artikel lesen Sie am Samstag, 7. Februar, in der PNP Pocking/Bad Griesbach/Bad Füssing.
