Der Markt Kößlarn nimmt die Energieversorgung ein Stück weit in die eigene Hand: In der kleinen Gemeinde mit rund 2000 Einwohnern entsteht in Kooperation mit der Metzgerei Hager ein Nahwärmenetz, das über Hackschnitzel befeuert wird. Das Projekt ist für Bürgermeister Willi Lindner eine Herzensangelegenheit, steht es doch für Nachhaltigkeit, Regionalität und Langfristigkeit.
Zehn Jahre hat er sich beharrlich für die Umsetzung eingesetzt. Jetzt werden die Wärmeleitungen in der Ortsmitte verlegt. Damit ist Kößlarn die erste Kommune im Landkreis Passau, die eine solche Wärmeversorgung anbietet. Um die 120000 Liter Heizöl wird die Anlage pro Jahr ersetzen. Das sei Wertschöpfung für die Region, betont der Bürgermeister. Mit "seinem" Nahwärme-Programm ist er gerne hausieren gegangen. Mit Erfolg: Knapp 90 Prozent der Haushalte entlang der rund 600 Meter langen Wärmeleitung, die von der Einmündung Münchhamer Straße bis zum Kindergarten bzw. dem Gasthaus Bimesmeier verläuft, schließen an, insgesamt sind es fast 30 Abnehmer.
Die Hackschnitzelheizung selbst ist nicht im Eigentum der Marktgemeinde. Die Metzgerei Hager, die bereits eine solche Heizung betreibt, – erweitert die Anlage um zwei zusätzliche Öfen. Die Kommune wird Abnehmer von Hager und betreibt das Wärmenetz. Für die Energie-Abnehmer ist der Markt Lieferant. Rund 400000 Euro investiert die Gemeinde in die Wärmeleitungen samt Übergabestationen. Der Fördersatz liegt bei etwa 40 Prozent. Im Herbst mit Beginn der Heizperiode soll alles fertig sein.
− car
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Mittwoch-Ausgabe der PNP.