Plattling
Coronavirus: Bezirksklinikum schafft Quarantänestation für möglichen Bedarf

14.03.2020 | Stand 20.09.2023, 0:52 Uhr

Setzen alles daran, dass sich Mitarbeiter des Bezirksklinikums Mainkofen nicht mit dem Coronavirus infizieren: (v.l.) Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Krankenhausdirektor Gerhard Schneider, Pflegedirektor Gerhard Kellner und Risikomanager Kurt Kroner.

Es gibt zwar Mitarbeiter des Bezirksklinikums, die zuletzt Urlaub in Risikogebieten gemacht und sich anschließend sofort in häusliche Quarantäne begeben haben, aber Verdächtsfälle mit unmittelbarem und nachvollziehbarem Kontakt mit Corona-Infizierten verzeichnet Niederbayerns größte Gesundheitseinrichtung bis Freitagnachmittag nicht. Bei zwei auffälligen Patientinnen fielen die Tests jeweils negativ aus. Im Gespräch mit der PZ erläuterten Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Krankenhausdirektor Gerhard Schneider, Pflegedirektor Gerhard Kellner und Risikomanager Kurt Kroner, wie das Bezirksklinikum mit der Pandemie umgeht.

Mit dem nun eingeschränkten Besuchsrecht, das für Krankenhäuser in Bayern gilt, und der Anordnung, alle nicht akuten Operationen zu verschieben, verändert sich die Lage laut Schneider grundsätzlich. Die Kommunikation zwischen Behörden und Kliniken befand er für "hervorragend".

Die Schließung der Schulen und Kindergärten betrifft das Klinikum, weil sich unter den rund 1600 Beschäftigten, 800 davon im Pflegedienst, eine "große Zahl an Alleinerziehenden" befindet. Ebenso arbeiten teilweise beide Elternteile im Gesundheitswesen. Beziffern ließ sich die Zahl derjenigen gestern Nachmittag nicht genau. "Wir werden mit dem betroffenen Personal sprechen, um Lösungen zu schaffen", betonte Schneider. Kellner unterstrich: "Wir bekommen das in den Griff." Manche Kollegen, die eigentlich Urlaub hätten, aber keine Kinder betreuen müssen, bekundeten schon, sich solidarisch zu zeigen und einzuspringen.

In enger Absprache mit dem Donau-Isar-Klinikum Deggendorf und mit dem Gesundheitsamt richtete das Bezirksklinikum im Bedarfsfall bis zu 19 Plätze für häusliche Quarantäne ein. Schreiber denkt dabei etwa an Studenten, die in einer Wohngemeinschaft leben, in welcher diese Isolationsform nicht möglich ist. "Wir nutzen dafür leerstehende, aber immer noch komplett eingerichtete Gebäude", sagt Schneider über die Quarantänestation, die sofort in Betrieb gehen könne. Ebenso verfügt das Bezirksklinikum Mainkofen über sechs Beatmungsplätze, 15 Schleusenzimmer und 62 Einzelzimmer.

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