Tittmoning
Colloredo-Markt bringt Leben auf Burg zurück

01.05.2022 | Stand 01.05.2022, 20:00 Uhr

Vor der Burgbrücke gibt es bei einem traditionellen Marktwagen handgemachte Schilder und Garten-Accessoires zu kaufen. −Fotos: Enzensberger

Das Leben ist am vergangenen Wochenende auf die Burg in Tittmoning zurückgekehrt. Nach quälender Pandemie-Pause konnte erstmals wieder der Colloredo-Markt im Innenhof des städtischen Wahrzeichens stattfinden. Trotz mäßigem Wetter mit kaum Sonnenstunden ließen es sich eine Vielzahl an Besucher nicht nehmen, an den Ständen entlang zu flanieren, etwas Besonderes einzukaufen, sich Bratwurst oder Kuchen schmecken zu lassen oder bei einfach bei Bier oder Wein zusammenzusitzen und sich zu unterhalten.
Rund 40 Händler boten Kunsthandwerk und Kulinarik an. Von dekorativen Schildern für Haus und Garten über Schmuck und Accessoires oder kleine Möbel mit handgeflochtenen Sitzflächen. "Es ist ein aussterbendes Handwerk, ja. Ich habe es vor vielen Jahrzehnten noch in einer Haushaltsschule gelernt", berichtet Korbflechterin Ulrike Plettenberg aus Fridolfing. Ihr Mann Meinhard flicht derweil konzentriert im Hintergrund. "Das Material gibt es in Indonesien. Und zwar nur dort", erklärt sie.
Auch das Burgcafe hatte geöffnet, die Terrasse war durchgehend vollbesetzt. "Wir sind einmal durchgegangen, jetzt sitzen wir hier an dem schönen Platz, genießen, dass wieder etwas los ist, unterhalten uns oder schauen den Menschen beim Vorbeigehen zu", so ein Gast, bevor er einen Schluck von seiner Löwenzahn-Schorle nahm. Ein wahrer Kindermagnet war der "Marionetten Munkler" mit seinem Puppentheater. Die Märchen und Geschichten von Hexen und Drachen von Gottfried Munkler aus Grassau zogen aber nicht nur die Kleinsten in ihren Bann, auch viele Erwachsenen blieben stehen oder lauschten von den Bierzeltbänken aus.
Von Regen wurden Organisatoren und Fieranten verschont. "Am Samstag wurde es nur am späteren Nachmittag etwas windig. Wir haben den Pavillon fixiert, ansonsten verlief alles völlig problemlos", sagte Tanja Perseis vom Organisationsteam gestern gegenüber der Heimatzeitung. Etwas mehr Sonnenstunden hätte sich Tourist-Info-Leiter Manfred Rambichler gewünscht. "Aber ansonsten hat alles super funktioniert. Wir sind glücklich und zufrieden, dass die Märkte wieder stattfinden können".

− enz