Deggendorf
Clubbetreiber sehen keine Chance für Öffnung vor September

22.04.2020 | Stand 20.09.2023, 22:34 Uhr

Auf der Tanzfläche des beliebten Deggendorfer Clubs "Liesl" am Michael-Fischer-Platz feiern die jungen Leute normalerweise zur Musik. In Zeiten von Corona hat Daniel Baders Lokal zu. Der Geschäftsführer rechnet noch lange nicht mit einer Öffnung. −Foto: Manuel Birgmann

Normalerweise erwacht das Deggendorfer Nachtleben im April. Dann, wenn die Studierenden in die Stadt zurückgekehrt sind und Lust zum Feiern haben. Wegen der Corona-Krise aber steht das öffentliche Leben still. Partys sind bis auf Weiteres verboten. Bar- und Diskothekeninhaber blicken in eine ungewisse Zukunft. Auch Deggendorfer Clubbesitzer bangen um ihre Existenz.

Daniel Bader betreibt seit gut zweieinhalb Jahren das "Liesl" am Michael-Fischer-Platz, seit über zehn Jahren ist er selbstständig im Club-Business. Etliche Stammkunden fragen den Deggendorfer, wann er das "Liesl" wieder aufsperren darf. Und nur zu gerne würde der 33-Jährige irgendeinen zeitlichen Rahmen nennen können. Doch eine Öffnung ist nicht absehbar.

Diskotheken zählen zu den Gastronomiebetrieben, die nach den aktuellen Festsetzungen der Bayerischen Staatsregierung vorerst auf unabsehbare Zeit geschlossen bleiben müssen. Für Daniel Bader und andere Clubbesitzer natürlich alles andere als schön.

Dem 33-Jährigen und seinem Geschäftspartner fehlen die Einnahmen von März und April – und sehr wahrscheinlich auch die der nächsten Monate. "Wir haben schon mal schwache Monate im Jahresplan eingeplant. Aber wer rechnet denn mit Nullnummern, so wie jetzt?" Bis Ende Mai haben die Geschäftsführer alle Gigs abgesagt, Soforthilfe beantragt und für die fünf Vollzeitangestellten Kurzarbeitergeld. Die rund 30 Kräfte auf 450-Euro-Basis, die meisten davon Studenten, werden nicht vom Staat unterstützt. "Für sie ist es besonders hart, denn sie leben teilweise von diesem Gehalt", sagt der Deggendorfer. Zumindest die Miete für die Räume wurde erst einmal vom Vermieter gestundet.

Dass bis zum Sommer alles wieder in geregelten Bahnen läuft, glaubt Daniel Bader nicht. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass Diskotheken vor September nicht öffnen dürfen." Bis 31. August sind nach derzeitigem Stand alle größeren Veranstaltungen untersagt. Die bis dahin entstehenden Einbußen könne der Club nicht so schnell aufholen, erklärt er. "Die Krise wird uns bestimmt ein Jahr nachhängen." Deshalb schließt er nicht aus, auch privat tief in die Tasche greifen zu müssen, um die Zukunft des Lokals zu sichern.

Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 23. April, in der Deggendorfer Zeitung.