Deggendorf
Buchberger laden heuer wieder zum Leonhardi-Ritt

Dorfkirche wurde in Eigenregie außen saniert – Bischof Rudolf Voderholzer kommt am 6. November

05.09.2022 | Stand 19.09.2023, 21:58 Uhr

Die Fassade der Buchberger Leonhardi-Kirche wurde in diesem Jahr saniert. −Foto: Holmer

In zwei Monaten, am 6. November, feiern die Christen den Gedenktag des heiligen Leonhard: auch in Buchberg. Dort wird der Gedenktag heuer wieder etwas ausgiebiger begangen.

Das Frühjahr und die Sommermonate über wurde in Buchberg an der Kirche des heiligen Leonhard fleißig gewerkelt. Unter der Leitung von Kirchenpfleger Josef Heigl wurde die Außenfassade des Kleinods wieder auf Vordermann gebracht. Über mehrere Wochen hinweg wurden schadhafte Putzstellen an der Fassade der Kirche und im Turmbereich abgeschlagen. Fachmännisch wurden Putzschichten wieder aufgebracht und das gesamte Gotteshaus erhielt einen neuen Farbanstrich. Viele fleißige Helfer fanden sich in den zurückliegenden Wochen zusammen und halfen mit, um das Buchberger Gotteshaus außen in neues Kleid zu legen.

Die Dorfkirche, die seit der Säkularisation mehreren Grundstücksbesitzern gehört, bildet seit vielen Jahrhunderten den geistlichen Mittelpunkt von Buchberg. Vor genau 100 Jahren schrieb der damalige Heimatforscher und Mettener Benediktinermönch Pater Wilhelm Fink in einer Veröffentlichung: "Alljährlich wallen am 6. November Scharen von Bauern aus dem Gäu und dem Vorwald zu der Leonhardikapelle in Buchberg, um dem Heiligen für seine Hilfe im Stall zu danken und ihn um seinen weiteren Schutz für das liebe Vieh anzuflehen." Auch der frühere langjährige Kirchenpfleger Josef Heigl (†2017) und der Journalist S. Michael Westerholz haben im Vorfeld zum 500-jährigen Jubiläum der Wallfahrt 1977 die Geschichte ausführlich durchleuchtet.

Die Buchberger Kirche zeigt sich heute durch die runden Fenster im Inneren in hellem Licht. Beim Betreten über die Turmseite fängt den Betrachter sofort der Blick auf den imposanten Hochaltar, der die gesamte Ostwand der Kirche ausfüllt. Im Zentrum steht der heilige Leonhard, dargestellt als Abt mit Stab und Eisenkette. Der barocke Altar beherbergt unter der Figur des Kirchenpatrons einen schön gestalteten Tabernakel. Erhalten blieb die 1844 installierte kleine Kanzel links vom Hochaltar. Mit prächtigen barocken Figuren ausgestattet, besitzt die kleine Kirche auch einen Kreuzweg. Auf der Empore steht eine kleine Orgel. Pater Wilhelm schreibt in seiner Aufzeichnung: "Das einfache Kirchlein (…) hat dreiseitigen Chorabschluss; auf jeder Seite lassen drei Fenster mit Stichbogen Licht in das Gotteshaus. Das Merkwürdigste ist die Art, wie der Turm aus der Giebelmauer herauswächst. So etwas findet sich auch in dem ein wenig später erbauten Uttobrunn. Vor dem Portal ist eine offene Vorhalle mit freistehenden Säulen von Granit, die an der Westseite das Gewölbe tragen. Die Sakristei ist an der Nordseite des Chores später angebaut worden, wobei ein Fenster vermauert wurde. Das obere Stockwerk der Sakristei diente früher einem Einsiedler als Wohnung. Einsiedler waren im 18. Jahrhundert vielfach Mesner und Lehrer. Die Decke trug einst sicherlich keinen Gemäldeschmuck, sondern einfache Stuckornamente." Die Kirche ist offensichtlich bis 1700 barockisiert worden. Der Turm misst 18 Meter. Um 1760 wurde der Altar in seiner heutigen Form errichtet. Der Kirchenpatron wird flankiert von den Heiligen Wendelin und Isidor. Die älteste im Turm befindliche Glocke wird auf das Jahr 1427 datiert. Vor einigen Jahren wurden die übermalten Deckengemälde in der Kirche wieder freigelegt und restauriert.

In Buchberg und Finsing laufen bereits die Vorbereitungen auf Hochtouren. Denn immer, wenn der 6. November so wie heuer auf einen Sonntag fällt, wird der Ehrentag groß gefeiert. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem festlichen Gottesdienst vor der Dorfkirche. Anschließend setzen sich Rosse, Reiter, Kutschen und Gespanne in Bewegung und beteiligen sich am Pferdeumritt von Einöd über Fuchsbühl durch Finsing und Buchberg, ehe am Ende die Pferde und ihre Reiter den kirchlichen Segen empfangen. Für die Leonhardifeier hat sich Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg angekündigt. Er wird dem Gottesdienst vorstehen und die Pferdesegnung vornehmen.

− hol