Pfarrkirchen
Partnerschaftsverein beteiligt sich an "Festa della Birra Bavarese" in San Vincenzo

05.09.2022 | Stand 20.09.2023, 2:44 Uhr

Die Arbeitsgruppe des Pfarrkirchner Partnerschaftsvereins: (von links) Franz Hofstetter, Gerhard und Evi Aigner, Italien-Vorsitzer Josef Rothenaicher, 2. Vorsitzende Lydia Haberkorn und Georg Grad. −Foto: Huber

Endlich – nach drei Jahren Corona-Pause stieg in der Partnerstadt San Vincenzo wieder das mittlerweile schon traditionelle "Festa del Vino e della Birra Bavarese". Und das wie gewohnt mit tatkräftiger Unterstützung aus Pfarrkirchen.

Allerdings wartete die 22. Auflage doch mit einigen gravierende Änderungen auf. So machte sich der Pfarrkirchner Partnerschaftsverein nicht mehr wie früher mit einem 40-Tonner auf die 864 Kilometer lange Reise, um ein bayerisches Volksfest in die Toskana zu transportieren. Stattdessen bot die siebenköpfige Arbeitsmannschaft diesmal lediglich an einem Stand frisch gezapftes Fassbier aus der Heimat, bayerischen "Grappa" und Dauerbrezen an. Den kulinarischen Part mit Pasta, Polpo (Tintenfisch) und Würstl sowie den Wein übernahm das italienische Partnerschaftskomitee.

Neuer Platz entpuppt sich als optimale Lösung

"Wir wollten wegen der doch unsicheren Lage eigentlich kein Fest hier ausrichten. Aber unsere italienischen Freunde drängten sehr darauf, etwas zu machen. So entstand diese Kompromisslösung", erklärte Josef Rothenaicher, Vorsitzender der Italien-Abteilung des Partnerschaftsvereins. Ein durchschlagender Erfolg war die aus Pfarrkirchner Sicht abgespeckte Version aber allemal. Immerhin alle zwölf Fässer mit mehr als 600 Litern Bier gingen über den Tresen – und das, obwohl die im Glaskrug ausgeschenkte Halbe stolze fünf Euro kostete. "Für italienische Verhältnisse ist das aber ein günstiger Preis", so Rothenaicher. Und tatsächlich gab es kein Murren bei den Konsumenten.

Wesentlich zum guten Gelingen des dreitägigen Festes trug auf alle Fälle der neu gewählte Veranstaltungsort im Herzen der Stadt bei. Auf der kleinen Piazza Osvaldo Mischi, direkt am Rathaus gelegen, hatte das italienische Partnerschaftskomitee ein Zeltdorf mit Verkaufsständen aufgebaut, das zum Verweilen einlud. "Klein, aber gemütlich, die optimale Lösung", betonte Rothenaicher. Bei Live-Musik, unterhaltsamen Tanzeinlagen und angenehmen Temperaturen, die selbst in der Nacht nicht unter 20 Grad fielen, ließ es sich dort bestens feiern.

Deutlich spürbar war bei den Pfarrkirchnern und ihren italienischen Partnern die Freude über das lang ersehnte Wiedersehen. Endlich wieder ratschen, lachen und auch mal gemeinsam singen. Strahlende Gesichter, wohin man blickte.

Bereits der Auftakt am Freitagabend erwies sich als Volltreffer. Angeführt von der Filarmonica Giuseppe Verdi zogen die Partnerschaftsvereine und Honorationen durch die Stadt zum Festplatz. In ihren Grußworten betonten die beiden Bürgermeister Wolfgang Beißmann und Paolo Riccuchi danach die große Bedeutung der Städtepartnerschaften für ein vereintes Europa, gerade in diesen so schwierigen Zeiten. In dasselbe Horn stießen die Vorsitzenden Piero Bientinesi und Josef Rothenaicher. Mit dem Korkenzug durch Rathauschef Beißmann und dem Anzapfen des ersten Fasses Bier durch dessen Amtskollegen Riccucci war die Veranstaltung dann offiziell eröffnet. Es folgte ein enormer Besucheransturm.

Allerdings erhielt das muntere Treiben einen schweren Dämpfer. Denn nach einem Zusammenbruch musste Komitee-Vorsitzender Piero Bientinesi mit dem Sanka ins Krankenhaus abtransportiert werden. Zuerst hieß es ein Schwächeanfall, später war die Rede von einem schweren Herzinfarkt. Doch Letzteres erwies sich gottlob als Gerücht. Schon am Samstag war Bientinesi wieder bestens erholt im Arbeitseinsatz auf dem Fest.

Gute Kontakte sollen erhalten werden

Selbstverständlich garnierten viele private Treffen und auch Arbeitsgespräche den Aufenthalt der Pfarrkirchner Delegation in der Partnerstadt. Dabei war man sich in einem einig: Die ohnehin guten Kontakte sollen erhalten oder – falls es die Lage zulässt – sogar weiter ausgebaut werden. Besprochen wurde zum Beispiel auch der angestrebte Besuch einer italienischen Delegation beim Weihnachtsmarkt in Pfarrkirchen. Und das "Festa del Vino e della Birra Bavarese" in San Vincenzo, so war es rundum zu hören, soll in dieser Form definitiv eine 23. Auflage erleben.