Altötting
BRK rechtfertigt Annahmestopp von Plasmaspenden wegen PFOA

11.01.2018 | Stand 19.09.2023, 7:10 Uhr

Die Entscheidung des Blutspendedienstes hat selbst BRK-Verantwortliche überrascht. − F.: dpa

Nach der Aufregung um den Annahmestopp für Blutplasmaspenden aus dem Landkreis Altötting bemüht sich das BRK um Schadensbegrenzung. In einer Presseerklärung wollen die Verantwortlichen des bayerischen Blutspendedienstes (BSD), einer Tochter des Bayerischen Roten Kreuzes, die Hintergründe der Entscheidung nochmal näher erklären. Fragen wirft dabei die Beteiligung des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf.

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Am Freitag hatte der BSD bekannt gegeben, dass von Blutspendern aus dem Landkreis Altötting bis auf weiteres nur noch die roten Blutkörperchen verwendet werden, nicht aber das Blutplasma. Grund sind die erhöhten PFOA-Blutwerte in der Region – die Chemikalie sammelt sich in erster Linie im Blutplasma an.

Seitens des BSD rechtfertigt man die Entscheidung jetzt nochmal dadurch, dass man als Blutspendedienst "grundsätzlich sehr hohe Qualitätsmaßstäbe ansetzt und als verantwortungsvoller Versorger mit Blutprodukten verpflichtet ist, jedes potenzielle Risiko für den Blutspendeempfänger so gering wie möglich zu halten". Trotz einer geringen Wahrscheinlichkeit könne letztlich "im Einzelfall" bei einem "besonders stark belasteten Spender nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass es doch zu einer unüblichen Belastung des Empfängers mit PFOA kommt", so die BSD-Verantwortlichen.

Ein Blick darauf, wer die Entscheidung mitgetroffen hat, zeigt einen alten Bekannten in Sachen PFOA. So sei die Empfehlung Ergebnis "eines intensiven fachlichen Austausches der medizinischen Experten von LGL und BSD, Prof. Dr. Hermann Fromme und Dr. Ernst-Markus Quenzel. Erstgenannter hatte vor kurzem bereits den Kreistag zum Thema informiert und zuvor Emmertinger Bürgern Rede und Antwort gestanden. Damals allerdings war sein Fazit zum Thema Blutspenden noch ein wenig anders ausgefallen. So hatte Fromme in Emmerting noch versichert, dass auch für die Empfänger von mit PFOA belasteten Blutspenden keinerlei Risiko bestehe.

− ckl

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