In Zeiten des Klimawandels will die Stadt Zwiesel einen Anreiz schaffen, um möglichst viele Bürger zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Auf Antrag von Grünen-Stadtrat Martin Lippl hat sich der Stadtrat einstimmig für die Einführung einer Stadtbus-Bonuskarte ausgesprochen. Jeder soll die Möglichkeit haben, sich für 30 Euro eine Bonuskarte zu kaufen, die den regulären Fahrpreis halbiert.
Martin Lippl erläuterte seinen Antrag im Stadtrat. Viele Personen, so Lippl, könnten sich die Preise im ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) nicht leisten. Weil beim Bezug einer Bonuskarte keine gerechte Abgrenzung möglich sei, sollte es keine Einschränkung der Bezugsberechtigten und keine Bedürftigkeitsprüfung geben. Denn: "Wir wollen möglichst viele Bürger zum Busfahren bewegen", sagte Martin Lippl.
Mit der Bonuskarte, die jeder für 30 Euro kaufen kann, soll es 50 Prozent Ermäßigung auf Einzelfahrkarten und auch auf Monats- und Jahreskarten geben. Zudem beantragte Martin Lippl, für den Stadtbus Zwiesel den Wabentarif des Landkreises zu übernehmen, um die Preisgestaltung im Landkreis zu vereinheitlichen. Martin Lippl hofft, dass ein eventuell erhöhtes Defizit durch höhere Fahrgastzahlen ausgeglichen werden kann. Nach einem Jahr soll das Ergebnis überprüft werden.
Alois Fuggenthaler (PWG) meinte, das Ziel in Zwiesel müsse ein kostenloser Stadtbus sein, "das funktioniert in Viechtach auch". Damit sprach er Sigrid Weiß (Grüne) aus der Seele, die aber befürchtete, dass dies in Zwiesel wegen der Stabilisierungshilfe nicht möglich sei. Nach längerer Diskussion quer durch die Fraktionen sprach sich der Stadtrat einstimmig für den Antrag von Martin Lippl aus. Nach einem Jahr soll geprüft werden, wie sich das System der Bonuskarte auf den Haushalt auswirkt. Das Defizit soll sich nicht erhöhen. Zugleich will man die Einführung eines kostenlosen Stadtbusses im Auge behalten.
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