Kaum Körperfett, stählerne Muskeln, die Haut schimmert dank Farbauftrag bronzen und die Akteurin steht über das ganze Gesicht strahlend auf der Bühne: So sah Grit Groß im Oktober 2016 bei ihrem letzten Titel in der Klasse "Frauen Figur Ü50" aus. Wenige Monate später kam die Schockdiagnose für die Waldkirchnerin (Landkreis Freyung-Grafenau): Humeruskopfnekrose.
Das Gewebe zwischen Oberarmknochen und Schulter war auf beiden Seiten abgestorben. Vier OPs und zwei Knochenprothesen später arbeitet die 53-Jährige an ihrem Comeback. Therapiehund Buddy, Ehemann Axel und die drei Kinder sind dabei immer an ihrer Seite. Der Ehrgeiz jedenfalls brennt in ihr und das Ziel hat sie vor Augen: "Ich will wieder zurück auf die Bühne." Und das trotz zweier Prothesen auf ihren Oberarmknochen.
Fast zwei Jahre konnte Grit Groß nicht trainieren. Für sie eine nie dagewesene Durststrecke, sie hatte seit ihrem zehnten Lebensjahr immer Sport getrieben. In Kindertagen war sie Leistungsschwimmerin – und genau das wurde ihr nun, Jahrzehnte später, zum Verhängnis. Gegen die durch das Chlorwasser hervorgerufenen Nebenhöhlenschwellungen bekam sie damals Kortison verschrieben. Heute weiß sie: Dadurch starb das Gewebe auf ihrem Oberarmknochen über die Jahre ab.