Dingolfing
BMW-Arbeitsplätze unter der Lupe: Am Montag ist Kurzarbeit beendet

06.05.2020 | Stand 20.09.2023, 4:33 Uhr

5000 BMW-Beschäftigte passieren am Montag erstmals nach sieben Wochen Pause erstmals wieder das Werkstor in Dingolfing. Die Produktion startet zunächst nur mit einer Schicht. (Foto: Birgmann/Archiv)

Bei BMW kommt zurzeit jeder Arbeitsplatz auf den Prüfstand – in doppelter Hinsicht. Wenn am Montag rund 5000 Beschäftigte die Kurzarbeit beenden und zu ihrer ersten Schicht ins Werk kommen, muss jeder Handgriff so vorbereitet sein, dass die Abstandsregeln eingehalten sind und der Schutz der Mitarbeiter vor einer Infektion mit dem Coronavirus gewährleistet ist. Hinzu kommt allerdings, dass künftig überprüft wird, ob frei werdende Arbeitsplätze wieder besetzt werden. Die Sparmaßnahmen wurden am Mittwoch vom Vorstand angekündigt.

Am Montag fährt Dingolfing als erstes europäisches BMW-Werk die Produktion wieder hoch. Zurzeit werden alle Arbeitsplätze entsprechend geprüft und bewertet, ob alle Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden – "bis hin zur Fahrt im Bus und Regelungen auf dem Parkplatz", erklärt Pressesprecher Bernd Eckstein gegenüber der PNP. Sollte der Mindestabstand tatsächlich nicht eingehalten werden können, führe auch kein Weg an der Schutzmaske am Arbeitsplatz vorbei.

Auf den Prüfstand kommen die Arbeitsplätze bei BMW aber auch in anderer Hinsicht: Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse kündigte gestern bei der Vorstellung des Quartalsberichts Stellenstreichungen an. Dabei wurde explizit aber nicht über betriebsbedingte Kündigungen gesprochen. Vielmehr geht es um die Wiederbesetzung frei werdender Stellen, vor allem wegen Ruhestands. 5000 gebe es davon Zipse zufolge jährlich. Somit wird man auch im Werk Dingolfing "restriktiv mit Wiederbesetzungen umgehen", erklärt Sprecher Bernd Eckstein. In welcher Größenordnung sich der Personalstand hier in näherer Zukunft verändern wird, lässt sich derzeit indes nicht sagen.

Denn im Werk, größter Standort von BMW innerhalb Europas, spielt nicht nur der Bau der schweren und vor allem in Asien gefragten Baureihen (unter anderem 5er und 7er) die Hauptrolle, sondern mehr und mehr die Elektromobilität. Als Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion entstehen in diesem Bereich mittelfristig 2000 Arbeitsplätze.
Mehr zum Thema lesen Sie kostenlos auf PNP Plus und in der PNP-Heimatwirtschaft vom 7. Mai 2020 (Online-Kiosk).