Maria Schmolln/Oberösterreich
Betrugsvorwurf gegen ehemaligen Aiderbichl-Mitarbeiter

22.04.2015 | Stand 19.09.2023, 5:52 Uhr

Es sei der größte Wunsch des mittlerweile verstorbenen Gerd Viebig (r.) gewesen, dass sein Gnadenhof ein Aiderbichl Hof werde, so Gnadenhof-Chef Michael Aufhauser. − Fotos: Aiderbichl-Stiftung

Seit Jahren rettet die Aiderbichl-Stiftung tut Tiere vor dem Schlachthof oder der Verwahrlosung. Und das kostet. Doch was, wenn Geld für die Gnadenhöfe zu Unrecht an die Gut Aiderbichl Stiftung geflossen ist? Dieser Vorwurf steht aktuell im Raum: Die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis ermittelt wegen Verdachts auf schweren Betrugs gegen einen ehemaligen Verwalter eines Gnadenhofs im oberösterreichischen Maria Schmolln. Er und seine Schwester sollen einen 80-Jährigen dazu gebracht haben, sein Millionenvermögen der Stiftung zu vermachen.

Konkret geht es um 1,3 Millionen Euro. Das Testament, wonach die Summe an die Stiftung übertragen wurde, soll möglicherweise nicht ganz rechtmäßig zustande gekommen sein. Gerd Viebig, ein betuchter Deutscher, hatte sein Vermögen der Gut-Aiderbichl-Stiftung vermacht, damit diese den von ihm ins Leben gerufenen Gnadenhof in Maria Schmolln umbaut und nach seinem Tod weiter betreibt. Der ehemalige Verwalter und seine Schwester bezichtigen sich nun plötzlich gegenseitig, den betagten Tierliebhaber zu der Unterzeichnung des Testaments gedrängt zu haben. Zu möglichen Motiven und Hintergründen schweigen sich die Ermittler aus.

Ungewöhnlich ist, dass der Fall nun schon fünf Jahre zurück liegt: Das Testament wurde im Juli 2010 gemacht. Die Schwester des Verwalters, ebenfalls eine ehemalige Mitarbeiterin des Gnadenhofs, hatte den Kontakt zwischen Gerd Viebig und Gut Aiderbichl erst hergestellt. Sie belastet sich nun auch selbst. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat voriges Jahr der Bruder des Ende 2011 verstorbenen Mannes geklagt. Gerd Viebig soll, so der Vorwurf, gar nicht mehr fähig gewesen sein, den Inhalt des Testaments zu verstehen. Dem widerspricht Michael Aufhauser: Viebig sei ein "rüstiger Ostpreuße" gewesen, keineswegs bettlägerig oder nicht mehr Herr seiner Sinne. Es gebe sogar Filmaufnahmen, die Gerd Viebig zeigten. Der größte Wunsch des alten Mannes sei es gewesen, so Aufhauser, dass sein Gnadenhof ein Gut-Aiderbichl-Hof werde.

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