Die Salzach war für Oberndorf und Laufen schon immer Fluch und Segen zugleich. Segen wegen der Salztransporte und Fluch wegen des Hochwassers, das jährlich die Siedlung rechts der Salzach überschwemmte. Der Dauerregen Anfang der Woche, der den Pegel bedrohlich steigen ließ, gab davon wieder einmal einen Eindruck.
Diese Hochwasser machten sich die Oberndorfer und Laufener Schiffer bisher zunutze, um vom Ufer aus Treibholz zu sammeln – Bis zum Dienstag dieser Woche. "Was jahrhundertelang möglich war, wurde nunmehr verboten, weil die Holzfischer bei Hochwasser nicht mehr den Salzachdamm betreten dürfen, um das Holzfischen auszuüben", so Andreas Margreiter, Kommandant der Oberndorfer Schifferschützen und historisch gleichzeitig "Chef" auch der Holzfischer.
Als er am Dienstag am Treppelweg Holz auffing, kamen drei Polizisten und untersagten den Holzfischern, bei Strafandrohung, sich hier aufzuhalten. "Damit ist es mit dieser Tradition offenbar gesetzesmäßig vorbei", klagt er. "Wir Schiffer kennen seit Jahrhunderten das Wasser, wie uns selbst und wissen, wann es gefährlich ist, da braucht kein Neuer kommen und uns Verbote auferlegen", so Margreiter, der davon zu berichten wusste, dass das Verbot in Oberndorf bereits großen Unmut hervorgerufen hat. Schließlich dient das Holzfischen längst nicht mehr nur der Eigenversorgung mit Brennholz, sondern wurde auch ein beliebter Sport.