Sie sitzen gleich in mehreren Hundertschaften auf Feldern und Wiesen, ziehen in atemberaubenden Choreografien durch die Lüfte und lassen auf dem Boden verwunderte Beobachter zurück: Vogelschwärme mitten im Juli? Für den Abflug in den Süden scheint das noch ein wenig früh zu sein. Der Kreisvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz, Günter Schreib, klärt auf: "Es handelt sich um Stare. Und die fliegen zwar jetzt noch nicht in den Süden, aber sie sind gesellig und leben gern im Sozialverbund."
Worin das Schwarmverhalten seine Ursache hat und wie die Vögel im Schwarm genau wissen, welche Bewegungen sie synchron ausführen müssen, damit sie nicht kollidieren? Man weiß es bis heute nicht ganz genau, gibt Schreib zu. Fakt ist aber: "Die Stare leben gern in einem sozialen Gefüge und dieser Schwarm bietet ihnen viel mehr Sicherheit." Wenn Raubvögel beispielsweise auf Vogeljagd gehen, dann suchen sie sich ein Opfer ganz gezielt aus – und das hat dann meistens auch verloren. "Wenn die Vögel aber im Schwarm fliegen, dann wird es für einen Räuber ungleich schwerer, sich ein einzelnes Tier herauszupicken und zu jagen", weiß Schreib.
Er selbst kann von seinem Domizil in Birket aus immer wieder auch um diese Jahreszeit Schwärme beobachten. Direkt ungewöhnlich sei das nicht, aber auffällig ist es halt, wenn plötzlich Hunderte von Vögeln auftauchen. "Die suchen sich einen Lebensraum, der für sie passt und da sammeln sie sich dann auch." So seien in den letzten Jahren einige Vogelarten wie die Amsel fast völlig verschwunden gewesen. "Und dieses Jahr haben wir so viele Amseln bei uns, dass man kaum von einem Rückgang sprechen kann."
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