Ortenburg
Bauausschuss besichtigt Schwarzbau

20.06.2021 | Stand 20.06.2021, 17:24 Uhr

Diese Bauten in Blindham entstanden ohne Genehmigung. Nach Jahrzehnten wurde nun ein Antrag gestellt. −Foto: Engel

Da traute mancher der Markträte seinen Augen nicht. Zu entscheiden war über einen Antrag auf Bauvorbescheid zur Erweiterung und Sanierung eines Wohnhauses in Blindham. Bürgermeister Stefan Lang redete nicht viel: Er führte die Gemeinderäte zum Objekt. Und da staunte man nicht schlecht.

Im Februar hatte das Ing.-Büro Wagmann ein "integrales Konzept zum Sturzflut- Risikomanagement" vorgestellt, weil klar ist, dass mit der Änderung des Klimas Wetterextreme zukünftig häufiger auftreten werden und Ortenburg durch Starkregen weiterhin getroffen sein kann. Der Umbau des Stausees oder die Anlage diverser Regenrückhaltebecken zählen zu den vielen Maßnahmen zum Hochwasserschutz.

Besagtes Grundstück liegt mitten in diesem Hochwasserrisikogebiet, allerdings sehr versteckt, an einer Engstelle der Wolfach. Hinzu kommt, dass für das Wohnhaus – ein Bungalow – , das vermutlich Ende der 60er Jahre dort gebaut wurde, nach Auskunft der Verwaltung kein Baurecht vorliegt. Auch der Kanalanschluss fehlt. Bürgermeister Lang: "Alles, was dort gebaut wurde, muss zurückgebaut werden." Der Sanierung (und keinesfalls einer Erweiterung) des Altbaus (ein Kraftwerk des früheren Sägewerks) könne nur nach Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes zugestimmt werden. Der Antrag auf Vorbescheid wurde einstimmig abgelehnt.

− ke