Windorf
Windorfer Störche haben Nachwuchs

20.06.2021 | Stand 20.09.2023, 3:27 Uhr

Was für ein seltener Blick direkt auf das Nest der Störche! Mit einem Teleobjektiv an seiner Drohnenkamera hat Fotograf Georg Laudi die Szene einfangen können, ohne die Tiere zu stören. Die Storchenmutter hat sich so postiert, dass der Nachwuchs ein wenig Schatten erhält.

Kaum ein anderes Tier in freier Wildbahn steht so unter wohlwollender Beobachtung wie der Storch. Seitdem sich zum wiederholten Mal ein Storchenpaar auf dem Spänesilo der Fensterfabrik Zitzlsberger in Gerading bei Windorf eingenistet hat, schaut Elisabeth Wagner mindestens dreimal am Tag durch ihr Fernrohr, um die markanten Vögel in ihrer Nachbarschaft zu beobachten. In der vergangenen Woche der freudige Anruf: "Sie haben Nachwuchs!" Die 79-Jährige vermutete zwei Junge, so viele hatte sie mit dem Feldstecher ausfindig gemacht.

Die Lokalredaktion bat wie im vorigen Jahr Fotografen Georg Laudi, seine Drohne zu starten. Dank Teleobjektiv gelingt ein Blick direkt ins Nest, ohne die Tiere zu stören. "Es sind drei Junge", meldete Laudi kurz nach seinem Beobachtungsflug. Sie werden vom Muttertier "bewacht". Sie brauchen nicht nur Futter, um zu wachsen und zu Kräften zu kommen, um zwei Monate nach dem Schlüpfen erste Flugübungen machen zu können. Sie brauchen auch Schatten, sind sie doch in ihrem Nest der prallen Sonne ausgesetzt. Das Muttertief weiß sich so zu positionieren, dass zumindest die Köpfe der drei Jungtiere beschattet sind.

Hoffnung auf ein Storchenpaar hatten sich die Pleintinger gemacht, nachdem sich im vorigen Jahr Störche auf dem Kamin des Freibades ein Nest gebaut hatten. Im Frühjahr hatten Ehrenamtliche des Landesbunds für Vogelschutz das Grundgestell eines Netzes neu erstellt, damit sich die Brutstätte nicht zu nah an den Kaminöffnungen befindet. Allerdings siedelte sich kein Paar an. Da Nest blieb leer. Was aber nicht heißt, dass Pleinting keine Störche hat: Wie Erich Fuchs berichtet, umkreisen sie oft den Kirchturm und statten den Fußballspielern einen Besuch ab. Vielleicht handelt es sich um die Hofkirchener Störche, die auf dem Spänesilo der Schreinerei Klamant ein Nest errichtet haben. Jedenfalls hat Manfred Klamant kürzlich sowohl zwei erwachsene und zwei junge Störche beobachtet. Die Jungen würden bereits Flugübungen unternehmen.

Laut Landesbund für Vogelschutz gab es im vorigen Jahr 750 Storchenpaare in Bayern, 600 davon brüteten erfolgreich. 1500 Jungtiere wurden flügge. Ist der Winter kalt, fliegen die Störche ab Mitte September ins afrikanische Winterquartier.