Regen
Bataillon nimmt Abschied vom letzten "Marder"

27.10.2017 | Stand 27.10.2017, 13:46 Uhr

Der letzte Schützenpanzer "Marder" des Regener Bataillons ist zum Abtransport auf den Tieflader verladen. Die Soldaten stehen Spalier, und auch das Führungspersonal nimmt Abschied. In der Mitte Oberstleutnant a. D. Klaus Köppe, unter dessen Kommando der Schützenpanzer 1981 im Bataillon eingeführt worden war. Ganz links der stellv. Bataillonskommandeur Oberstleutnant Lars Birner. − Foto: Heigl

"Bestandskorrektur bei der örtlichen Veränderung von Material" nennt sich das, was bei den Nachschubdiensten in der Bundeswehr täglich wohl mehrere tausend Mal vorgenommen wird. Dass dieser Standardvorgang auch mit Emotionen verbunden sein kann, mussten jetzt die Soldaten des Panzergrenadierbataillons 112 erfahren. Sie nahmen Abschied vom letzten Schützenpanzer "Marder". Er wird jetzt komplett vom neuen "Puma" ersetzt.

Knapp vierzig Jahre lang war der "Marder" das Waffensystem der Regener Grenadiere, das Rückgrat der Panzergrenadiertruppe. Am 1. April 1981 wurde das bisherige Jägerbataillon 112 in Panzergrenadierbataillon 112 umbenannt. Im Rahmen dieser Umgliederung wurde das Bataillon mit dem Schützenpanzer "Marder" ausgestattet. Hochmoderne, vielfältige Bewaffnung und Ausrüstung mit wegweisendem Leistungswerten zeichneten ihn aus. Mit der 20-Millimeter-Kanone, dem Fliegerabwehrmaschinengewehr und den Lenkraketensystem Milan zur Panzerabwehr hatte er eine enorme Feuerkraft, dazu kam die gute Beweglichkeit.

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In den folgenden Jahren erlebte man viel mit dem "Marder". Er bewährte sich im Tagesdienstbetrieb, bei unzähligen Übungen und im Einsatz. 1999 beim Einmarsch in den Kosovo waren die Regener Grenadiere mit ihren Panzern ganz vorne mit dabei. Auch in den Einsätzen 2008 sowie 2010/2011 in Afghanistan bewährte er sich.

Der damalige Kommandeur der Regener Grenadiere, Oberstleutnant a.D. Klaus Köppe, kann sich noch gut an die Einführung der Schützenpanzers "Marder" erinnern. Er konnte die ersten Marder im Bataillon begrüßen und durchlebte die Umschulung auf das neue Waffensystem. Demzufolge ließ Köppe es sich nicht nehmen, sich beim Abschied des letzten "Marder" dem Spalier der Regener Grenadiere anzuschließen. Dazu waren nämlich die Soldaten angetreten. Und so verbleibt als Andenken nur ein Schützenpanzer "Marder", der vor dem Stabsgebäude aufgestellt ist und an die vielen Jahre Dienstzeit erinnert.

− bb