Chieming/Ising
Die Schauspiel-Entdeckung vom Chiemsee: Anne Schäfer

27.10.2017 | Stand 22.09.2023, 2:19 Uhr

Im Donnerstagsabend-Krimi entführt die ARD die Fernsehzuschauer in authentische und eindrucksvolle europäische Kulissen. Im "Barcelona-Krimi" am 2. und 9. November rückt die aus Chieming stammende Schauspielerin Anne Schäfer (rechts) als Ermittlerin Fina Valent Verbrechern in der katalanischen Metropole zu Leibe – an der Seite von Kommissar Xavi Bonet (Clemens Schick). − Foto: ARD Degeto/Lucia Faraig

Island-, Usedom-, Tel Aviv- und Zürich-Krimi – am Donnerstagabend geht die ARD europaweit auf Verbrecherjagd. Ab November wird nun ein neues Ermittlerteam ins Rennen geschickt, um vor authentischer Kulisse Kriminalfälle zu lösen. In Barcelona soll die Chieminger Schauspielerin Anne Schäfer an der Seite von Clemens Schick Drogenbossen und korrupten Eliten das Handwerk legen. Weil die 38-jährige Wahl-Hamburgerin in Filmkreisen als "spannendste Neuentdeckung der letzten Jahre" gehandelt und demnächst mit den Superstars Til Schweiger und Matthias Schweighöfer im Kino zu sehen sein wird, wollte die Heimatzeitung mehr erfahren und hat – rechtzeitig vor der Ausstrahlung von "Über Wasser halten" und "Tod aus der Tiefe" zur TV-Primetime am 2. und 9. November – ein Telefoninterview mit Anne Schäfer geführt.

Aufwendig produzierte Krimi-Kost vor großartiger Metropolen-Kulisse zur besten Sendezeit. Welchen Stellenwert hat der "Barcelona-Krimi" in Ihrer Schauspiel-Laufbahn?

Anne Schäfer: Das ist ein Riesengeschenk und eine große Chance für mich. Ich bin sehr froh über diese Arbeit, vor allem, weil ich wieder mit Clemens Schick drehen durfte.

Womit sich ein Kreis schließt, weil Sie mit ihm ja 2010 schon für Ihren ersten Kinofilm "Cindy liebt mich" vor der Kamera standen.

Schäfer: Ja, das war eine wunderbare Zusammenarbeit unter der Regie von Hannah Schweier, meiner Schulkameradin aus dem Landschulheim Schloss Ising. Dass Clemens in dem "Barcelona-Krimi" mitspielt, war auch ein Grund, warum ich zum Casting gegangen bin und die Rolle unbedingt haben wollte. Es ist einfach toll, wenn man sich in der Arbeit so gut versteht und eine gemeinsame Sprache spricht.

Wie war es für Sie, in einer europäischen Metropole zu drehen?

Schäfer: Spannend. Die Setsprachen waren Katalanisch, Spanisch, Englisch – das hat sich sehr international angefühlt und großen Spaß gemacht. Mein Spanisch hat sich auf "Una cerveza, por favor" beschränkt. Jetzt kann ich vielleicht schon drei Bier bestellen. Aber im Ernst: Wenn der "Barcelona-Krimi" ein Erfolg wird, hoffen wir sehr, dass wir 2018 mit zwei weiteren Folgen nachlegen dürfen. Und dann habe ich vor, richtig Spanisch zu lernen.

In Ihrer Rolle als Ermittlerin sind sie eine alleinerziehende Mutter. Gibt es da Parallelen zu ihrem Privatleben?

Schäfer: Gott sei Dank nicht. Ich habe das große Glück, einen tollen Mann zu haben, mit dem ich gemeinsam meine dreijährige Tochter erziehe. Aber jeder, der Kinder hat, weiß, was das für eine Herausforderung ist, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bringen. Letztlich ist die Ermittlerin Fina wieder eine Figur, die mit meinem Privatleben eigentlich nichts zu tun hat. Was ja auch schön ist, denn ich bin ja Schauspielerin geworden, damit ich möglichst viele verschiedene Leben leben kann.

Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?

Schäfer: Die Initialzündung war ein Schulausflug zum Theater nach Salzburg – Schillers "Die Räuber". Wie da ein Stück, das auf Papier geschrieben ist, das ich gelesen und dessen Bilder ich im Kopf habe, von anderen Menschen live gespielt und interpretiert wird, das war ein so unglaubliches Erlebnis für mich, dass ich dort – total deppert – gefragt habe, was ich tun muss, damit ich das auch machen kann. So bin ich zur Jugendgruppe des Metropoltheaters in Salzburg gekommen. Gott sei Dank hatte ich bald den Führerschein, so dass ich immer von Chieming nach Salzburg pendeln konnte. Der nächste Schritt war die Schauspielschule. In Zürich hat es geklappt.

Und dann: Residenztheater München, Theater Basel, Theater Heidelberg und zig Umzüge, bis Sie in Hamburg gelandet sind. Welchen Bezug haben Sie da noch zur Heimat?

Schäfer: Einen sehr sehr engen. Hamburg ist jetzt schon so etwas wie eine zweite Heimat für mich, eine Superstadt, in der ich mich mit meiner Familie niedergelassen habe. Sie hat nur einen Fehler: die 800 Kilometer Entfernung runter zum Chiemsee. Die Natur, die Berge zum Wandern. Da ist mein Herz, das ist meine Heimat. Das fehlt mir so sehr, dass ich mindestens zwei, drei Mal im Jahr nach Hause komme, meine Eltern besuchen und viele Freunde.

Auch in Sachen Kino geht es bei Ihnen zügig voran – Stichwort "Hot Dogs", ab 18. Januar als potenzieller Kassenschlager in den Kinos...Schäfer: Ja, das ist die Krimi-Komödie, in der ich neben Til Schweiger und Matthias Schweighöfer die weibliche Hauptrolle spiele. Die haben wir im Dezember und Januar in Berlin gedreht. Unter Regie von Thorsten Künstler, der in Co-Regie schon mehrere Produktionen mit den beiden gemacht hat. Da spiele ich, mal was ganz anderes, eine nerdige Computer-Analystin, die den zwei ziemlich gegensätzlichen Polizisten hilft, die entführte Tochter eines Botschafters zu retten. Da ist alles drin: Action, Witz und Liebesgeschichte.

Das ganze Interview lesen Sie am 28. Oktober in der Heimatzeitung.