Vilshofen
Bahia Vilshofen

08.01.2015 | Stand 20.09.2023, 23:06 Uhr

Deutschunterricht am Donnerstag Nachmittag im Aufenthaltsraum. Aman Abdullah (r.) ist afghanischer Dolmetscher. Ehrgeizig und fleißig lernen die Jugendlichen Deutsch, im Hintergrund beobachtet von Bürgermeister Florian Gams (r.), AWO-Vertreter Bernhard Krempl und der Heimleiterin Diana Friedrich (r.). In diesem Raum werden auch die Mahlzeiten eingenommen. − Foto: Rücker

Das Kind braucht einen Namen. AWO-Heim oder gar UMF-Heim? UMF ist die Abkürzung für Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge. Die 14- bis 16-Jährigen sind nach monatelanger, manchmal sogar jahrelanger Flucht ohne Begleitung Erwachsener in Deutschland gelandet und fühlen sich nun wie in einem sicheren Hafen. Da war der Name für das Heim im AWO-Zentrum gefunden: "Bahia" bedeutet Hafen.

Seit 23. Dezember sind die ersten Jugendlichen aus Afghanistan im ehemaligen sogenannten "Wohnbereich A" des AWO-Seniorenzentrums in der Vilsfeldstraße untergebracht. Am Montag dieser Wochen kamen sechs weitere dazu, so dass die Gruppe gestern Nachmittag aus 14 Jugendlichen bestand. Platz ist für 22. Sie schlafen in Zimmern mit einem bis vier Betten, in der Regel in Zwei- und Drei-Bettzimmern.

Die AWO hatte seit einem Jahr den Wohnbereich für Senioren nach und nach zurückgefahren, um leere Zimmer im Hauptgebäude auslasten zu können. Der frei gewordene Bereich wurde dem Landkreis für die Unterbringung Unbegleiteter Minderjähriger angeboten. Kurzzeitig flammte Protest auf, indem der AWO unterstellt wurde, die Alten abzuschieben, um mit jugendlichen Flüchtlingen Geld machen zu können. "Das stimmt nicht", sagt Bernhard Krempl vom AWO-Bezirksverband, "die Auflösung war seit einem Jahr geplant. Wir haben auf die Situation, dass immer mehr Zimmer frei stehen, reagiert und nach einer neuen Verwendung gesucht."