Schwebheim
Baby-Fuchs in Tierheim abgegeben: Warum ihn niemand knuddeln darf

28.06.2019 | Stand 22.09.2023, 2:20 Uhr

Seit Anfang Juni kümmert sich ein Tierheim in Unterfranken um diesen kranken Baby-Fuchs. Er soll so bald wie möglich wieder ausgewildert werden. −Foto: Kerstin Koßner

"Der ist echt süß!" - "So hübsch der Kleine." - "Den würd ich auch mal gerne knuddeln." Auf der Facebook-Seite des Tierheims Schwebheim im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt gibt es zurzeit dutzende Kommentare wie diese, denn das Tierheim hat vor Kurzem ein Foto veröffentlicht von einem Baby-Fuchs, um das es sich seit Anfang Juni kümmert. Zuerst hatte die "Main-Post" darüber berichtet. Im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse erklärt Tierheim-Leiterin Christina Herrmann, warum trotzdem niemand mit dem Kleinen schmusen darf.

Fuchs hat sich wohl Hundekrankheit eingefangen

Seit 4. Juni wohnt der etwa vier Monate alte Fuchs, der zuvor bei einem Tierarzt abgegeben wurde im Tierheim Schwebheim - in einem gefliesten Quarantänezimmer, erzählt Leiterin Christina Herrmann. Denn das Tier hat vermutlich die Hundekrankheit Staupe, die durch einen Virus verursacht wird. "Als er zu uns kam, war der Fuchs in einem ziemlich schlechten Zustand", so Herrmann. Die Tierheim-Mitarbeiter versorgten ihn mit Medikamenten. Seitdem geht es ihm wieder etwas besser. Die Ergebnisse eines Bluttests stehen allerdings noch aus, so Herrmann.



In der Zwischenzeit gilt für alle im Tierheim: Den Fuchs so wenig wie möglich anfassen. Die Mitarbeiter haben ihm bisher noch nicht einmal einen Namen gegeben, denn er soll so bald wie möglich wieder ausgewildert werden. "Der Kleine ist Menschen gegenüber sehr scheu und verzieht sich gern in seine Box", sagt Herrmann gegenüber der PNP, "und diese Scheu soll er auch behalten." Nur so sei sichergestellt, dass er später in der Wildnis alleine überleben kann.

Eine Frau, die in der Nähe eines Waldgebiets wohnt, wollte den Fuchs adoptieren, erzählt Herrmann. Dieses Angebot habe man allerdings abgelehnt, da man den Fuchs - sobald es sein Gesundheitszustand zulässt - in eine spezialisierte Auffangstation im nordrhein-westfälischen Euskirchen schicken möchte. "Dort wird er mit anderen Füchsen für die Auswilderung vorbereitet", so Herrmann.