Was haben der Eurovision Song Contest und der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" gemeinsam? Das Alter nicht, der 1964 ursprünglich für die Förderung des Orchestermusikernachwuchses ins Leben gerufene Nachwuchs-Wettbewerb ist zarte acht Jahre jünger. Gemein ist beiden aber die Spannung, der Nervenkitzel sowie ein gehöriges Maß an Vorbereitung. 2870 Kinder und Jugendliche haben sich in den Pfingstferien auf den Weg nach Halle a. d. Saale gemacht, um an der diesjährigen Kür, dem Bundeswettbewerb, teilzunehmen. Zuvor galt es allerdings, die Pflicht im Form von Regional- und Landeswettbewerben erfolgreich zu absolvieren.
Diesen Weg hatte die Schülerin der Musikschule Trostberg, Lilian Klapfenberger, bereits hinter sich und war nun mit circa 60 Sängerinnen und Sängern aus dem gesamten Bundesgebiet in der Disziplin Popgesang am Start. Mit auf die Reise genommen hatte die 17-jährige Musikerin ihren gleichaltrigen Begleiter am Klavier, Manuel Lauerer, ebenfalls Schüler der Musikschule Trostberg, sowie ihre Gesangslehrerin Karin Lischka.
"Jugend musiziert" ist in erster Linie ein Wettbewerb, aber laut Deutschem Musikrat soll es auch eine "Spielwiese" für junge Musiker sein. So lud vor dem Austragungsort ein parkähnliches Areal zum Verweilen, zum Sich-Kennenlernen und Fachsimpeln ein. Diese entspannte Atmosphäre stellte den Konkurrenzgedanken in den Hintergrund, und alle Teilnehmer konnten vom kollegialen Austausch profitieren.
Die Trostberger Musiker durften zur Mittagszeit ihr Wettbewerbsrepertoire auf einer lässig-elegant ausgestatteten Bühne vor Jury und Publikum darbieten. Am Abend wurden alle Teilnehmer der Kategorie "Popgesang" zu einer Einzelberatung geladen. Ergebnisse wurden aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten. Und nun wurde es, wie beim ESC, spannend. Handys und Notebooks liefen im Dauerbetrieb, um endlich auf der Homepage des Wettbewerbs die Resultate zu erfahren. Leider vergeblich, die Internetseite streikte und verlangte von allen Musikern weitere Geduld.
Für die Trostberg Musiktalente hat sich das Warten letztlich mehr als gelohnt: Das Duo freute sich über einen 1. Preis. Sängerin Lilian Klapfenberger schaffte 24 Punkte, ihr Begleiter Manuel Lauerer die maximalen 25 Punkte. Ein Ergebnis, auf das nicht nur die beiden Nachwuchskünstler stolz sein können, sondern auch ihre Lehrerinnen Karin Lischka (Gesang) und Rebekka Thois (Klavier) sowie die ganze Musikschule Trostberg.
− red
