Bad Reichenhall
Ausgezeichnet: Juhasz in einer Liga mit New Yorker Läden

03.03.2018 | Stand 20.09.2023, 22:16 Uhr

Birgit und Oliver Juhasz bauen mit Ulrich Wassermann (von links) einen potenziellen Nachfolger für die Geschäftsführung auf. Alle drei freuen sich wie die Kinder – passenderweise hier im Kinderbereich – über die Auszeichnung im Jahrbuch der Textilbranche. − Foto: Sabine Zehringer

Die millionenteure Erweiterung des Mode-Geschäfts Juhasz hat es unter die Top 5 der weltweit besten Neueröffnungen geschafft: Das Traditionsgeschäft in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) spielt damit in einer Liga mit New York und London, dem Weltkonzern H&M und einer Marke wie Calvin Klein. Die Auszeichnung verlieh das Branchenbuch "Läden 17/18".

Weil wir selbst eine Leidenschaft für Mode haben – und fürs Essen", erklärt sich Oliver Juhasz den Erfolg in einer hart umkämpften Branche und im nicht immer leichten Umfeld, das die Stadt Bad Reichenhall bietet. So waren Erweiterung und Umbau beziehungsweise Neubau des Hauses an der mittelalterlichen Stadtmauer von politischen Querelen im Stadtrat begleitet, weil die Obere Denkmalschutzbehörde bei der Abrissgenehmigung des alten Hauses versehentlich übergangen worden war.

Oliver Juhasz ficht das heute nicht mehr an, zumal immer klar war, dass es nicht gegen ihn, den Bauherrn, ging. Für ihn war es ein Glücksfall, dass ausgerechnet das benachbarte Grundstück zum Verkauf stand, als er gemeinsam mit Ehefrau Birgit auf die Suche ging. Ebenfalls als Glücksfall empfindet er noch immer die alte Stadtmauer, die zum Vorschein kam. "Das war toll!"

Sein nächstes Ziel hat Juhasz auch schon angepackt: Er liebäugelt mit dem Rückzug als Geschäftsführer im Alter von 60 Jahren und bereitet jetzt schon alles vor. Die Nachfolge soll geordnet übergehen, zumal seine Frau, eine der Einkäuferinnen, sich wohl weiter der Mode widmen wird.

Mit dem gebürtigen Freilassinger Ulrich Wassermann haben die beiden aber einen jungen Mann als künftigen Geschäftsführer gefunden, mit dem sie die Liebe zur Mode verbindet. Denn das Traditionshaus soll weiter bestehen, sonst hätten die Investitionen keinen Sinn gehabt. Ob es der Sohn einmal übernehmen will, ist noch unklar, der Schüler ist zu jung für eine Entscheidung. "Aber ich glaube, er hätte Talent", sagt der Vater schmunzelnd.

− ze

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe vom 3. März im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger.