Neuschönau/Passau
Astronomen in Sorge: Elon Musks Satelliten leuchten hell wie Sterne

21.01.2020 | Stand 21.09.2023, 23:12 Uhr

Starlink-Satelliten des US-Milliardärs Elon Musk sind aufgrund einer Langzeitbelichtung als leuchtende Spur am Nachthimmel sichtbar. Das Foto wurde im November in Ungarn aufgenommen.

Sternenfreunde sind in Sorge. Praktisch täglich seien abends zwischen Eintritt der Dämmerung und etwa 20 Uhr bis zu 60 Satelliten am Himmel zu sehen. Deren Helligkeiten entsprächen denen mittlerer Sterne, erklärt Rainer Klemm, Leiter der Sternwarte Passau-Oberhaus, der sich dabei auf Daten der Website "Heavens-Above" beruft. Die Situation beunruhigt Astronomen.

Denn die Pläne von Elon Musk, bekannt als Tesla-Chef, und seines privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX dürften die Entwicklung noch weiter verschärfen. Seit vergangenen Mai hat der Milliardär inzwischen 182 Satelliten für ein Weltall-gestütztes Internet namens Starlink in den Erdorbit schießen lassen. Diese Zahl will Musk in den kommenden Jahren auf bis zu 12.000 aufstocken. SpaceX soll sogar bereits Anträge für 30.000 weitere Starlink-Satelliten gestellt haben.

Die Satelliten leuchten, da sie von der Sonne angestrahlt werden, und bilden eine "Unmenge von Störobjekten" am Himmel. Diese Lichterscheinungen könnten etwa die Astrofotografie nahezu unmöglich machen, warnt Klemm.

Diese sind in niedriger Erdumlaufbahn platziert und können mit bloßem Auge durchaus zu erkennen sein. Ein PNP-Leser aus Neuschönau (Landkreis Freyung-Grafenau) schilderte seine Beobachtungen: An die hundert Lichter hätten sich am Vortag am Himmel aneinandergereiht. Auch etwa in den Niederlanden und in Ungarn sowie in Teilen Deutschlands sind solche "Lichter-Perlenketten" wahrgenommen worden.
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