Um besonders gefährdete Personen besser zu schützen, sollen diese von den Krankenkassen Gutscheine für FFP2-Masken bekommen. Ein Hausarzt kritisiert die nötige Vor-Ort-Abholung nun scharf.
Die Idee klingt zunächst sinnvoll und großzügig: Um die Versorgung gerade der vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten, sollen Personen mit einem Anrecht darauf – u.a. Menschen über 60 oder mit Vorerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder COPD – ab 1. Januar von ihren Krankenkassen Gutscheine erhalten, mit denen sie sich in der Apotheke sechs FFP2-Masken abholen können. Eine zweite Runde Gutscheine, ebenfalls für sechs Masken, soll ab 16. Februar folgen. Doch nicht alle sind von diesem Plan begeistert. Der Hausarzt Wolfgang Gradel hält ihn sogar für Unsinn, denn er setze ausgerechnet die gefährdetsten Menschen einem unnötigen Risiko aus.
Gradel ist stellvertretender Landesvorsitzender des Verbands der Ärzte Deutschlands e. V., auch Hartmannsbund genannt. Unlängst habe er sich mit der Bezirksvorsitzenden Dr. med. Christina Bader aus Simbach am Inn über das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums ausgetauscht. Und beide seien zu dem Schluss gekommen, dass es so nicht ablaufen sollte.