Seit Dienstag wird der Prozess um die Terroranschläge von Waldkraiburg (Landkreis Mühldorf am Inn) verhandelt. Der Angeklagte zeigt sich geständig.
Er habe keine Menschen verletzten wollen, beteuert Muharrem D. (26). Doch Richter Jochen Bösl ist nicht überzeugt. Was sei denn dann mit der Pistole gewesen? "Ah ja stimmt" erinnerte sich der Angeklagte nun doch, "damit wollte ich die Imame angreifen, zumindest einen." Die Mischung aus Widersprüchen und Gedächtnislücken zog sich durch die mehrstündige Befragung das Angeklagten, der sich seit Dienstag vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichtes München im Prozess um Terroranschläge auf türkische Geschäfte in Waldkraiburg verantworten muss. Die Bundesanwaltschaft wirft dem türkisch-kurdisch-stämmigen Deutschen versuchten Mord in 31 Fällen, schwere Brandstiftung und die Vorbereitung schwerer staatsgefährdender Gewalttaten vor.
Zu all diesen Vorwürfen zeigte sich der Angeklagte geständig und reumütig: Er wisse, dass er selber schuld sei an seiner Lage und er wolle sich persönlich bei den Betroffenen entschuldigen. Dazu gelobte er, in Zukunft nie wieder "was machen" zu wollen. Die kommenden 44 Sitzungen sollen helfen, die Lücken zu schließen und den Grad der Schuldfähigkeit des Angeklagten zu beurteilen.