"Wer die Wahl hat, hat die Qual", sagt ein Sprichwort. Sieht man sich manche Partei oder auch einzelne Politiker und Politikerinnen an, ist man geneigt, dem Urteil zuzustimmen. Doch ist die Bundestagswahl auch ein Mittel, Politik mitzugestalten, zumindest alle vier Jahre einmal.
Anders als andere Länder kennt Deutschland keine Wahlpflicht. Umso erfreulicher ist es, dass sich 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Jahrgangsstufe des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums (LLG) – nur die Kranken fehlten − an der Juniorwahl zum Bundestag beteiligt haben, die von den Lehrkräften Yvonne Kirschner und Rolf Rieß unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble organisiert worden ist.
Das Ergebnis der meist noch nicht Wahlberechtigten fiel dabei wie folgt aus: SPD 24,1 Prozent (und Gewinn des Direktmandats), FDP 18,1 Prozent, CSU 12,9 Prozent, Freie Wähler 12,1 Prozent, Grüne 9,5 Prozent. Alle anderen Parteien blieben unter der Fünf-Prozent-Hürde. Bei der "echten" Bundestagswahl haben die Freien Wähler den Einzug ins Parlament nicht geschafft, am LLG kamen sie auf Rang 4.
Besonders gefreut hat es die Lehrkräfte, dass kein einziger Stimmzettel ungültig war und dass die Schülerinnen und Schüler die Wahl ernst genommen haben. Von Protestwahl oder Politikverdrossenheit war jedenfalls wenig zu spüren.
− llg
