Altötting
Altöttinger Tandler-Hotel für 4,25 Millionen Euro versteigert

09.08.2019 | Stand 22.09.2023, 2:53 Uhr

44 Jahre war das Hotel Zur Post am Altöttinger Kapellplatz untrennbar mit dem Namen Tandler verbunden. Am Freitag bekam im Rahmen einer Zwangsversteigerung die Regensburger Firma VivaPlan den Zuschlag. −Fotos: Schwarz

Der Zuschlag von Rechtspfleger Martin Kasparek kam bei 4,25 Millionen Euro. Für diese Summe ist am Freitagmittag im Rahmen einer Zwangsversteigerung am Amtsgericht Mühldorf das Hotel Zur Post am Altöttinger Kapellplatz ins Eigentum der VivaPlan-Gruppe aus Regensburg übergegangen. Deren Geschäftsführer sagten auf Nachfrage der Heimatzeitung, sie wollten das Haus umbauen und sanieren und ein Vier-Sterne-Hotel daraus machen: "Wir wollen hier nichts vernichten."

Bisheriger Eigentümer des Hotels, das nur wenige Meter von der Schwarzen Madonna entfernt steht, war die Familie von Staatsminister a.D., CSU-Urgestein und Strauß-Spezl Gerold Tandler in verschiedenen personellen Konstellationen. 1975 hatten Gabriele und Gerold Tandler das Gebäude gekauft, das schon im 14. Jahrhundert eine Taverne war und seit 1777 Postwirtschaft ist. Vor der Übernahme vor 44 Jahren war es einige Jahre als Altenheim genutzt worden. Die "Post" war über Jahre das erste Haus am Platz, doch seit den Nullerjahren gab es immer wieder Gerüchte über finanzielle Schwierigkeiten der Eigentümer. 2015 ging das Hotel an die "Zur Post Altötting GmbH & Co. KG" über mit Geschäftsführerin Gabriela Tandler-Langhammer und Prokuristin Andrea Tandler als Gesellschafterinnen. Der Weg zum Gerichtstermin am Freitag begann im Juni 2017, als die Gläubigerbank den Versteigerungsvermerk ins Grundbuch eintragen ließ. Hierbei handelt es sich um die Privatbank Carl Spängler in Salzburg. Am 1. Juni wurde in der Heimatzeitung bekanntgegeben, dass der Termin für die Zwangsversteigerung am 9. August am Amtsgericht in Mühldorf ist.

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Die neuen Eigentümer des Hotels Zur Post wollen es weiterbetreiben, allerdings zuvor grundsanieren "vom Dach bis in den Keller", sagten die Geschäftsführer Stefan Czesch und Thomas Weidlich im Gespräch mit der Heimatzeitung. Sie rechnen mit Umbaukosten von bis zu 3,5 Millionen Euro. Als Fertigstellungstermin planen sie Oktober 2020. Das Duo stammt aus Waldkraiburg und war bislang zuvorderst als Projektentwickler für seniorengerechtes und barrierefreies Bauen am Werk, aktuell etwa in Trostberg. Auch eigene Altenheime haben sie schon betrieben. Ins Hotelgeschäft sind sie 2016 in Waldkraiburg eingestiegen. Mit Vehemenz verneinen sie, dass sie aus dem Hotel Zur Post ein Altenheim machen wollen.

− ecs

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