Grafenau
Als Muslima bei der Caritas? Salwa will arbeiten

04.06.2019 | Stand 04.06.2019, 6:00 Uhr

Die MuslimaSalwa M-Saeed aus Syrien macht eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Einmal pro Woche ist sie deshalb als Praktikantin in der 2b der Reinhold-Koeppel-Grundschule und macht ihre Sache gut. Schulleiterin und Praktikumsbetreuerin loben ihre Disziplin und ihr konsequentes Auftreten. −Foto: Langesee

Für Salwa M-Saeed (28) aus Syrien ist es ihr Lebenstraum, Kinderpflegerin zu werden. Seit sie vor dreieinhalb Jahren wegen der Kriegswirren aus ihrer Heimat geflohen ist, arbeitet sie hart daran, sich hier diesen Traum zu erfüllen. Sie macht an der Berufsfachschule für Kinderpflege in Schlag die zweijährige Ausbildung, die ihr viel Spaß macht. Salwa ist erfolgreich, hat sich gut integriert, steht aber nach ihrem Abschluss mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Straße. Die Caritas als Trägerin von 90 Prozent der Kindertageseinrichtungen in der Region betont zwar, dass man nichts gegenüber der Einstellung von Beschäftigten muslimischen Glaubens habe. Dies müsse aber im Einzelfall geprüft werden.

Dabei sprechen die Zeichen der Zeit für ein Miteinander christlicher und muslimischer Arbeitnehmer in der Kinderpflege, denn es bringt Vorteile für beide Seiten. Alleine in den drei Grafenauer Kindergärten St. Maria, St. Elisabeth und St. Martin haben 55 der 221 Kinder einen Migrationshintergrund. Das räumt auch Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer auf Anfrage ein: "Wenn viele Kinder mit Migrationshintergrund die Einrichtung besuchen und damit auch Begegnungen mit deren Eltern erfolgen, kann es durchaus hilfreich und sinnvoll sein, junge Frauen muslimischen Glaubens zu beschäftigen."

Grundsätzlich ist es Diakon Niederländer jedoch wichtig, dass die Auszubildenden mit Offenheit dem katholischen Profil und der Konzeption der Einrichtung gegenüber stehen und dem auch zustimmen.

− ul

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