Nach einer langen Arbeitswoche einfach mal abschalten können, sich zu coolen Beats und zeitlosen Klassikern bewegen, Zeit mit Freunden verbringen und neue Leute kennenlernen: So sieht für viele Menschen ein gelungener Samstagabend aus. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, nach Lust und Laune bis in die Morgenstunden unterwegs zu sein. Deshalb lädt das Café Holler regelmäßig "Menschen mit Assistenzbedarf" schon ab 19 Uhr zum Abfeiern ein.
Nicht jeder kann sich erst ab 23 Uhr ins Nachtleben stürzen. Manche können nicht so lange wach bleiben. Andere sind auf Hilfe angewiesen. Um es auch "Menschen mit Assistenzbedarf" zu ermöglichen, ein paar entspannte und ausgelassene Stunden zu feiern, bietet das Holler vierteljährlich eine Party an, bei der es schon Punkt 19 Uhr richtig los geht und die Tanzfläche gestürmt wird. Vergangenen Samstag war es zum dritten Mal so weit. Zwischen 19 und 20 Uhr trudelten die Bewohner verschiedener Wohnheime gemeinsam mit ihren Betreuern ein. Kurz orientiert, schon versorgten sich alle mit Getränken und stürzten sich ins bunte Treiben. Nach wenigen Minuten war die Tanzfläche voll. Die Discjockeys "The Kole Slaws" heizten den Gästen ordentlich ein.
Ohne Simon Bachmeier, einen der beiden DJs, würde es die Veranstaltung gar nicht geben. Er hat das Projekt ins Leben gerufen. Der 30-Jährige arbeitet als Erzieher in einem Behindertenwohnheim. Für ihn gehörte es schon immer dazu, nach einer langen Woche tanzen zu gehen. Bei seiner Arbeit wurde ihm bewusst, dass die Bewohner betreuter Wohneinrichtungen diese Möglichkeit oft nicht oder nur eingeschränkt haben, auch wenn sie mindestens genauso gerne tanzen, feiern oder einfach nur ausgehen würden wie alle anderen auch.
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