Dass sie sich gar nicht viel dabei gedacht hat, glaubt man Theresa Meyritz aufs Wort. Die quirlige blonde Lebensberaterin und Kartenlegerin parkte ihren schwarzen Golf gerne vor ihrer Haustür am Spittlweg oder auch anderswo in der Stadt, ganz ohne bösen Vorsatz aber auch ohne Parkticket oder Berechtigungen. Die Folge: Einer Verkehrsüberwacherin fiel der Wagen auf, sie schrieb Strafzettel. So viele, dass es der Stadt zu bunt wurde: Theresa Meyritz wurde an die Führerscheinstelle gemeldet und musste selbigen abgeben. Seit über einem Jahr ist sie ohne Auto unterwegs und fühlt sich ungerecht behandelt.
Theresa Meyritz arbeitet als Lebensberaterin, wirft auch den einen oder anderen professionellen Blick in ihre Tarot-Karten und versucht, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu beraten. Eine ihrer Klientinnen war auch besagte Überwacherin, die sich in einer schwierigen Situation Rat holte – und im Nachgang dafür sorgte, dass auch Meyritz sich jetzt in einer "schwierigen Lebenssituation" wiederfindet. "Ich weiß gar nicht, wie die darauf kommt, mich dauernd aufzuschreiben", sagt die Deggendorferin aufgebracht.
Alexandra Reischl, Leiterin der Führerscheinstelle am Landratsamt, zu dem Fall: "Wir haben die Mitteilung der Stadt erhalten, dass Frau Meyritz verschiedene Ordnungswidrigkeiten begangen hat und wir die Fahrfähigkeit überprüfen sollten." Es habe sich dabei um sehr viele Ordnungswidrigkeiten innerhalb kürzester Zeit gehandelt, so Reischl. Deshalb habe man Meyritz aufgefordert, zur MPU anzutreten. "Sie hat weder die zweimonatige Frist zur Vorlage des Gutachtens eingehalten, noch habe sie die zweiwöchige Einspruchsfrist wahrgenommen." Deshalb habe man angeordnet, ihr den Führerschein zu entziehen. "Das ist nicht ungewöhnlich, wenn jemand dauernd falsch parkt, dann muss man hinterfragen, ob der- oder diejenige in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen."
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